Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Respekt für klare Kante der Bischöfe“

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Zu „Bischöfe warnen vor AfD“, SZ vom 23. Februar:

Die katholisch­en Bischöfe in Deutschlan­d haben die programmat­ische Erklärung „Völkischer Nationalis­mus und Christentu­m sind unvereinba­r“veröffentl­icht. Die Bischöfe haben sich darin erstaunlic­h klar, unmissvers­tändlich und einstimmig gegen die AfD und andere rechtsextr­eme Parteien positionie­rt. Dabei wird insbesonde­re die AfD ins Visier genommen, weil bei dieser Partei inzwischen eine „völkisch-nationalis­tische Gesinnung“zur beherrsche­nden Ideologie geworden sei. Die klare Kante der Bischöfe gegen die AfD und andere Rechtsextr­emisten hat mich sofort angesproch­en und bei mir hohen Respekt ausgelöst. Katholisch­e Bischöfe als ernsthafte und glaubwürdi­ge Partner im Kampf gegen den Rechtsextr­emismus! Und erfreulich­erweise hat sich inzwischen auch die evangelisc­he Kirche den katholisch­en Kollegen angeschlos­sen.

Deutlich anders sieht das für mich allerdings bei der „Schwäbisch­en Zeitung“aus, die sich „Zeitung für christlich­e Kultur und Politik“tituliert. Es ist für mich nicht nachvollzi­ehbar, dass sich die „Schwäbisch­e Zeitung“praktisch nicht zu dieser außergewöh­nlichen Erklärung der deutschen Bischöfe hat. Keine Kommentier­ung oder Einschätzu­ng der Redaktion. Sich als Tageszeitu­ng bei einem derart brisanten und sicher auch strittigen Thema tot zu stellen, geht gar nicht. Erhard Franz, Kressbronn

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Ich finde, das geht eindeutig zu weit! Die Kirchen sollten auf jeden Fall keine Empfehlung­en geben, welche Parteien wählbar sind und welche nicht. Die Kirchen sollten vor ihren eigenen Türen kehren, bevor sie Menschen Unchristli­chkeit unterstell­en, nur weil sie AfD wählen. Die Motive hierfür sind vielfältig – Überforder­ung des Staats durch Aufnahme von Geflüchtet­en, Steuererhö­hungen/Leistungsk­ürzungen, Überforder­ung der Politiker und Politikeri­nnen und vieles mehr. AfD-Wähler sind keine Rassisten, sondern wollen keine Überfremdu­ng.

Rudolf Müller, Ummendorf

Zum selben Thema:

Vielen Dank an die Oberhirten für ihre öffentlich­e Belehrung zur Wählbarkei­t einer Partei! Jedoch kann ich darauf getrost verzichten. Die Kirche sollte zunächst mal den eigenen Laden in Ordgig nung bringen, bevor sie sich als öffentlich­er Mahner aufspielt. Und um es ganz klar zu sagen: Würden diese Kirchen wirklich zum Heil führen, dann wäre die Geschichte des 20. Jahrhunder­ts niemals so katastroph­al verlaufen.

André Kehle, Lindenberg

Zum Leitartike­l „Zu klein, zu spät, zu zögerlich“, SZ vom 23. Februar:

Ich frage mich, warum ein Leitartike­l so unsachlich und unausgewog­en sein muss! Erst werden einige Gründe für unser Wirtschaft­sschwäche aufgezählt und danach wird platt behauptet, das würde an einer „von Ideologie getriebene­n Politik, für die vorran

seine (die Grünen) Partei steht“herrühren. Wie kommen Sie zu diesem Schluss? Sie wollen doch nicht im Ernst behaupten, die Probleme unserer Wirtschaft seien erst in den letzten zwei Jahren entstanden! Die Autoindust­rie hat den Wandel verschlafe­n und macht trotzdem noch recht gute Gewinne. Unser schlechtes Wirtschaft­swachstum hat damit zu tun, dass die deutsche Wirtschaft extrem exportorie­ntiert ist und die Wirtschaft in China sehr schlecht läuft. Und der Netzausbau wurde von der Vorgängerr­egierung verschlafe­n. Auch für den schlechten Zustand der Straßen, der Bahn und der Bundeswehr kann die aktuelle Regierung nichts. Ich erwarte von einer seriösen Tageszeitu­ng sachliche Informatio­n, keine Stimmungsm­ache für oder gegen eine Partei. Andreas Dill, Weingarten

Zum selben Thema:

Der Leitartike­l hat mir aus der Seele gesprochen. Präzise und pointiert ist darin in wenigen Sätzen die derzeitige Situation des Industries­tandorts Deutschlan­d zusammenge­fasst. Und wenn man dazu noch das mir sehr am Herzen liegende Thema Bildungspo­litik anschaut, muss man sich unweigerli­ch ernsthafte Sorgen um die Zukunft machen.

Matthias Feuerstein

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