Diese Bereiche stoßen am meisten Treibhausgase aus
Kreistag beschäftigt sich mit Klimabilanz für den Alb-Donau-Kreis
(dtp) - Projektleiter Lars Häußler von der Regionalen Energieagentur Ulm hat in der vergangenen Sitzung des Kreistags die Treibhausgasbilanz für den Alb-Donau-Kreis für das Jahr 2019 vorgestellt.
Fast die Hälfte der verbrauchten Energie fällt auf das verarbeitende Gewerbe. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Verkehr (25 Prozent) und private Haushalte (18 Prozent). Entsprechend fällt auch die Verteilung der ausgestoßenen Treibhausgase aus. Bei den CO2-Emissionen pro Einwohner, bezogen auf den Bundesstrommix, schneidet der Alb-DonauKreis schlechter als der Bund und das Land ab. Einen großen Einfluss habe hier die regionale Industrie, welche im Alb-DonauKreis sehr stark vertreten ist, so Häußler, der zu bedenken gab, dass ohnehin auch Effekte in die Bilanz einfließen, die der Kreis nicht beeinf lussen kann, wie etwa der Durchgangsverkehr.
Beim Indikator „Individualverkehr“, welcher den Kraftstoffverbrauch des Personenverkehrs pro Einwohner aufzeigt, liegt der AlbDonau-Kreis deutlich über dem Bundes- und Landesschnitt. Einf luss habe auch hier die lokale Gegebenheit mit einem hohen Anteil an ländlichem Raum sowie Gewerbe und Industrie, welche den hiermit verbundenen Pendlerverkehr erzeugen. Der Anteil erneuerbarer Energiequellen liege im Bereich der Wärme über dem Landes- und Bundesdurchschnitt. Im Bereich Strom liege der Alb-Donau-Kreis sogar weit über dem Bundeswert und auch über dem Landeswert Baden-Württemberg. Mit Blick auf die Klimaziele für die Zukunft „sind wir noch auf einem Weg, wo wir sagen können: Das können wir schaffen“, erklärte Häußler. Die Ziele des Landes seien allerdings noch einmal ambitionierter.
Für eine genaue Berechnung der Emissionswerte müssen diese zunächst durch die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg und das Statistische Landesamt ermittelt werden. Dadurch kommt es zu zeitlichen Verzögerungen und deshalb gibt es jetzt erst die Bilanz für 2019. Ein Nachteil ist, dass die positiven Effekte des Ausbaus der erneuerbaren Energien, welcher in den letzten Jahren im Landkreis zu einem hohen Maß stattgefunden habe, sich in der aktuellen Bilanz noch nicht widerspiegeln. Um die weitere Entwicklung der Treibhausgase ohne Effekte der Corona-Pandemie beurteilen zu können, schlägt die Kreisverwaltung vor, die Treibhausgasbilanz zum Berichtsjahr 2023 zu wiederholen. Dabei wird eine möglichst zeitnahe Bereitstellung der aufbereiteten Daten angestrebt.