Feuriges Jahreskonzert
Bergemer Musikverein schöpft Bandbreite des Mottos „Feuer“aus
Vor voll besetzter Festhalle hat der Bergemer Musikverein am Samstagabend ein feuriges Jahreskonzert gegeben. „Feuer“war das bestimmende Motiv bei der Stückeauswahl, um den Besucherinnen und Besuchern und darunter den zahlreichen Ehrengästen und verdienten Vereinsmitgliedern, die alle namentlich begrüßt wurden, eine Freude zu machen. Für den Dirigenten des Jugendgemeinschaftsorchesters war es der vorerst letzte Jahreskonzertauftritt in dieser Funktion. Ein Nachfolger beziehungsweise eine Nachfolgerin wird dringend zum Starten nach der Sommerpause gesucht.
Feuer kann wärmen, Feuer kann zerstören, Feuer steht für Liebe, aber auch gegenteilige Gefühle. Diese Bandbreite der Möglichkeiten schöpfte Hauptkapellendirigent Dennie Schuster mit seinem 75 Instrumentalisten starken Orchester aus. Sie starteten im Gedenken an die Opfer der Zeppelinkatastrophe von 1937 im
US-amerikanischen Lakehurst. Damals ging das Luftschiff „Hindenburg“in Flammen auf und mehr als 30 Personen starben. Anschließend bereicherte Andrea Mang-Schneider als Gesangssolistin den Konzertabend beim Adele-Titel „Set Fire to the Rain“, das übersetzt so viel bedeuten mag, wie den Regen in Brand zu stecken, was für die Befreiung aus einer bedrückende Beziehung stehen soll.
Der Fantasie nach speien Drachen Feuer. Daher wurde das Stück „Drachenzähmen leicht gemacht“(How to train your Dragon) von John Powell nach einer Bearbeitung von Bertrand Moren ausgewählt. „Brennende Herzen“von Elmar Eggerl mit einem Posaunensolo von Philipp Scherb folgte. Zum Abschluss ging es um das Fegefeuer beim „Tanz mit dem Teufel“. Selbst die Zugaben waren auf das Thema
des Abends abgestimmt. Dafür hatten die Bergemer Musikantinnen und Musikanten zwei Polkas einstudiert. Ausgewählt war die Polka „Feuerfest“von Josef Strauss 1869 komponiert, wobei Schlagzeuger Thomas Uhl an einem Amboss den passenden Takt spielte. Weil das Stichwort Feuer rasch mit Feuerwehr assoziiert wird, wählten die Gastgeber für diesen Abend noch das „Trara, es brennt“als Zugabe aus.
Zufällig entsprach das erste Stück des Jugendgemeinschaftsorchesters ebenfalls dem Motto des Jahreskonzerts. Die Musiker spielten „On Fire“von Michael Geisler. Die Jungmusiker von den Lutherischen Bergen und Allmendingen gehören in den Jugendorchestern zusammen und wiederholten ihre Vorträge vom jüngst stattgefundenen Allmendinger Jahreskonzert (wir berichteten). Das Jugendgemeinschaftsorchester unter Leitung von Dirigent Dominik Rewitz fügte im offiziellen Teil die beiden Stücke „In aller Kürze“von Thomas Asanger und „Pasadena“ von Jacob de Haan hinzu, die sie beim öffentlichen Jugendwertungsspiel am Samstag, 20. April, in der Allmendinger Turnund Festhalle vortragen werden. Als Zugabe gab es in Weilersteußlingen „Regimentskinder“. Aus beruf lichen Gründen will Dominik Rewitz als Dirigent kürzertreten, weshalb dringend Ersatz gesucht wird. Der Flügelhornspieler
wird aber dem Bergemer Musikverein weiterhin angehören. Jugendvororchesterleiterin Nadja Enderle eröffnete mit 14 Mädchen und Jungen den Konzertabend. Sie brachten musikalisch die Aufforderung zum Genießen des Moments und einen keltischen Tanz dar. Als Zugabe hatten die Jüngsten „Happy“von Pharell Williams einstudiert.