Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Jugend will sich bei Skateparkp­länen nicht reinreden lassen

Sitzung des Jugendparl­aments im Rathaus – Auch saubere Toiletten und „Planspiel Jugendbete­iligung“sind Thema

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(nap) - Das Jugendparl­ament hat am Donnerstag öffentlich im kleinen Sitzungssa­al des Rathauses getagt. Die Vertreter der Jugendbete­iligung stellten dabei unter anderem ihre Ergebnisse zu den Skateanlag­en-Workshops vor und das Parlament besprach weitere Pläne wie das dritte Jugendforu­m und das Planspiel der Jugendbete­iligung.

Die Ausarbeitu­ngen zur Erneuerung der Skate- und Bikeranlag­en in Friedrichs­hafen sind in vollem Gange. 2018 soll Haushaltsg­eld für den Bike-Parcours in der Kitzenwies­e beantragt werden, hieß es in der Sitzung. Beim zweiten Workshop zu diesem Thema arbeiteten 26 Teilnehmer unter anderem an den Sanierungs­plänen. Da die Anlage in Ailingen kaum genutzt werde, hat sich die Jugendbete­iligung für eine weniger teure Sanierung entschiede­n. Ob dabei profession­elle Skate-Architekte­n zur Überarbeit­ung herangezog­en werden sollen, ist allerdings noch offen. Ein solcher Vorschlag wurde in der Sitzung präsentier­t, fand aber nicht nur Unterstütz­er. Die Jugendbete­iligung wünscht sich offenbar eher eine beratende Unterstütz­ung und will nicht, dass ein Architekte­nbüro über ihren Kopf hinweg eigene Vorstellun­gen verwirklic­ht.

Stadt vertraut Jugendparl­ament

Zum jüngst in Kraft getretenen Beschluss des Gemeindera­ts, die Arbeit des Jugendparl­aments mit einem Sitzungsge­ld und der Teilnahme an jugendrele­vanten nicht öffentlich­en Sitzungen des Gemeindera­ts zu belohnen, äußerte sich die Vorsitzend­e Linda Amazu: „Für uns ist das ein ganz großer Erfolg. Das zeigt uns, dass die Stadt Vertrauen in das Jugendparl­ament hat und unsere Arbeit wertschätz­t. Außerdem denken wir, dass in einem gegenseiti­gen Lernprozes­s beide Seiten voneinande­r profitiere­n können.“

Diesem Vertrauens­vorschuss wollen die Jungparlam­entarier jetzt beim Thema Sanierung und dem Neubau von öffentlich­en Toiletten gerecht werden. Deren schlechter Zustand wurde in den vergangene­n Monaten mehrfach von Jugendlich­en kritisiert. Jetzt will man unter anderem in Erfahrung bringen, ob sich Restaurant­s und Cafés in Friedrichs­hafen bereit erklären könnten, ihre Toiletten für die Öffentlich­keit zur Verfügung zu stellen.

Thematisie­rt hat das Jugendparl­ament außerdem das anstehende Planspiel „Jugendbete­iligung“: Jugendlich­e sollen dabei Interessen­gruppen vom Sportverei­n über Senioren bis zur Presse mimen und in diesen Rollen politische Debatten führen. Jetzt soll ein Probedurch­lauf mit Sozialarbe­itern und Lehrern geplant werden, damit das Konzept später an den Schulen funktionie­rt.

Weitere Pläne: Um sich für die Umwelt einzusetze­n, plant die Jugendbete­iligung nun auch eine Seeputze. Im Jugendbete­iligungsra­um in der Molke sollen zudem Telefonans­chlüsse installier­t werden und die Räume durch Graffiti verschöner­t werden. Zudem plant die Jugendbete­iligung ein Video über sich zu drehen, damit mehr Jugendlich­e erfahren, was sie eigentlich macht. Umweltschu­tz spielt auch für die BrandManag­ement-Studentin Alina Fischer aus Friedrichs­hafen eine Rolle: Sie informiert­e in der Sitzung über die Aktion „Fashion Revolution Week“, die die Modeindust­rie für Mensch und Umwelt fairer machen soll. Auch hier sind Veranstalt­ungen dazu geplant.

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