Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
200 statt 2000 Menschen treffen sich zum Rudelsingen
Auf der IBO in der Messehalle A 2 wagen die Veranstalter einen Rekordversuch – Trotz Scheiterns haben die Teilnehmer Spaß
FRIEDRICHSHAFEN – Am Ende ist es nicht das „größte Indoor-Rudelsingen Deutschlands“geworden, das sich die Veranstalter versprochen hatten. Aber trotzdem: Das Experiment, Menschen zu einem gemeinsamen Singen zusammenzuführen ist gelungen. Rund 200 Sangesfreudige jeden Alters haben sich am Freitag in der Messehalle A2 zum gemeinsamen Singen getroffen.
Die Initiatoren Thomas Lorenz und Karl Reinhard Krüger haben die Idee vom mutmaßlichen Erfinder des Rudelsingens, David Rauterberg, aus Münster übernommen und an den Bodensee gebracht. „Mal sehen, ob das hier auf der Messe angenommen wird“, meinte Karl Reinhard Krüger vor Beginn noch etwas skeptisch. Doch nach und nach trudelten Menschen in der Halle ein, um dann unter musikalischer Begleitung durch Akkordeon und Gitarre gemeinsam Lieder zu singen, deren Text sie auf einer Leinwand ablesen konnten – sozusagen Karaoke im Team. Bei vielen der insgesamt 24 Titel mussten die meisten Sänger gar nicht mehr auf die Leinwand schauen, weil sie wie „Ich war noch niemals in New York“von Udo Jürgens oder „Über den Wolken“von Reinhard Mey und „Du gehörst zu mir“von Marianne Rosenberg wirkliche Gassenhauer waren, deren Text sich vielen eingeprägt hat.
„Es macht einfach Riesenspaß, wieder einmal zu singen und macht den Kopf frei“, meinte Ursula Braunger-Martin aus Meckenbeuren, die mit ihren Freundinnen gekommen war. Sogar aus Radolfzell ist Marianne Schmid mit ihrer Freundin Ines Haschker extra angereist, um am Rudelsingen teilzunehmen.
„Es ist einfach schön, miteinander zu singen“, sagte Marianne Schmid. Und der 78-jährige Bruno Bischofsberger aus Friedrichshafen ist sowieso begeisterter Sänger. Er singt nämlich beim „Seehaufen“im Deggenhausertal, zum Teil mittelalterliche Lieder.
Die wurden allerdings nicht zusammen gesungen, dafür aber „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“von Hans Albers und natürlich die „Fischerin vom Bodensee“.