Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Sattelzug stürzt von der Autobahn
Mehrere Tonnen Fleisch und Fisch sind umzuladen
(dik) - Mehrere hundert Liter Öl sind am Freitag beim Unfall eines Sattelschleppers neben der Lindauer Autobahn ausgelaufen. Fahrer und Beifahrerin mussten ins Krankenhaus. Die Bergung zog sich bis zum frühen Abend hin. Feuerwehr, Wasserwirtschaftsamt und Straßenmeisterei waren vor Ort. Die Polizei vermutet, dass der Fahrer eingeschlafen war.
Gegen 4.45 Uhr rief die Leitstelle die Feuerwehren Weißensberg und Lindau-Hauptwache. Kurz vor der Ausfahrt Weißensberg war ein mit mehreren Tonnen Frischfleisch und Fisch beladener Sattelzug kurz vor der Ausfahrt nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. Der Laster fuhr über die stark abfallende Böschung, riss ein Schild um, stürzte um, schlitterte weiter, bis er auf der Wendeschleife auf der Seite liegenblieb.
Diesel läuft aus
Als die Feuerwehr vor Ort war, waren der 23 Jahre alte Fahrer und seine 18 Jahre alte Beifahrerin im Führerhaus eingeschlossen, aber ansprechbar, wie Kommandant Robert Kainz berichtet. Die Feuerwehrkräfte entfernten die Frontscheibe und schafften somit Zugang für den Rettungsdienst, der die beiden Insassen übernahm und in eine Klinik brachte. Laut Polizei war der Fahrer leicht, die 18-Jährige schwer verletzt. Laut Lindaus Feuerwehrkommandant Robert Kainz ergossen sich mehrere hundert Liter Treibstoff ins Erdreich und einen in der Nähe befindlichen Kanaleinlauf. Den ganzen Freitag über hat eine Fachfirma nun unter Aufsicht eines Geologen verseuchtes Erdreich abgetragen und den Diesel aus einem Ölabscheider abgepumpt.
Die Schadenshöhe steht noch nicht fest, die Polizei spricht aber von mindestens 250 000 Euro. Die Lindauer Polizei hat Ermittlungen eingeleitet. Die Beamten vermuten, dass er am Steuer eingeschlafen war.