Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Zuhörer feiern Frühjahrskonzert der Bürgerkapelle
Bald gibt es das „Best of“-Konzert auch auf CD
- In Bestform hat sich die Langenargener Bürgerkapelle am Samstagabend bei ihrem Frühjahrskonzert unter dem Motto „Best of“gezeigt. Intensiv hatten sich die etwa 80 Musiker mit ihrem Dirigenten Florian Keller auf das Konzert vorbereitet, denn gleich am nächsten Wochenende gehen sie daran, das Programm für eine CD aufzunehmen, die voraussichtlich im Mai zu haben ist.
Mit Stolz verkündete der neue Vorsitzende Harald Breyer, dass das Orchester stetig anwächst, und stolz zeigte sich die Riege der Nachwuchsmusiker: „Ihr seid unsere Zukunft.“Neu waren nicht nur der Vorsitzende und einige Spieler, sondern auch Valentin Bernhard legte einen glänzenden Start als Moderator hin: unaufgeregt, mit soliden Informationen, gewürzt mit Humor – so soll’s sein.
So soll’s sein – das kann man vom ganzen Konzert sagen, das für den von Florian Keller versprochenen Gänsehautfaktor gesorgt und seine Zuhörer in der gut gefüllten Festhalle rasch begeistert hat. Begeistert hat das Programm und mehr noch der große Klangkörper, der mit der nötigen Disziplin und Musikalität in die unterschiedlichen Stimmungen eintauchen ließ, angefangen beim Einstieg mit Jan von der Roosts „Flashing Winds“, den „blitzenden Bläsern“. Vielfarbig, mit schönen Soli, erregten Steigerungen und blitzschnellen Umschwüngen kam unter Florian Kellers umsichtigem Dirigat Philip Sparkes „Hymn of the Highlands“herüber. Eingebettet in einen ruhigen Klangteppich erklang eine stille Hornmelodie, ein Klarinettensolo. Geheimnisvolles Klingeln, Klopfen und Schaben begleiteten im zweiten Satz eine volkstümliche Saxofonmelodie, zum mitreißenden Fest mit aggressiven Blech-Attacken wurde der dritte Satz, der mit einer glänzenden Punktlandung endete. Leiser begann Eric Whitacres Stück „October“– „und dees mitta im März“, kommentierte Valentin Bernhard schmunzelnd. Romantisch schwebte die Musik, Stimmen vereinten sich zu einem atmosphärischem Bild, das sich weitete zu großem Glanz und im tiefen Blech ausklang.
Von der leichteren Seite zeigte sich die Bürgerkapelle nach der Pause und riss nun mit Ohrwürmern mit. Für den Golden Globe nominiert und schnell auf Platz 1 in den Charts war die Filmmusik zum Abenteuerfilm „Robin Hood“, die die heißen Kämpfe der Helden vorüberziehen lässt. Zur ebenso romantischen wie fetzigen Big-Band erinnerte die Kapelle mit „Memories“an Benny Goodman, den „King of Swing“. Als Solisten durften hier glänzen: Alexander Lanz an der Klarinette, Elmar Krayer am Saxofon und Florian Knierim an der Trompete, imposant war auch die gesamte Trompetenriege, die zusammen mit den Schlagzeugern kräftig einheizte. Souverän setzte die Kapelle mit dem berühmten „Hoch Heidecksburg“-Konzertmarsch einen glänzenden Schlusspunkt. Leise ging das Konzert mit Florian Kellers stimmungsvollem Arrangement von „Gabriellas Song“zu Ende.
Ehre, wem Ehre gebührt
Zwei Ehrungen nahm Walter Stegmaier, Präsident des Blasmusikverbands Bodenseekreis, beim Frühjahrskonzert der Langenargener Bürgerkapelle vor: Für 40 Jahre aktives Musizieren erhielt Posaunist Jürgen Amann die Ehrennadel in Gold mit Diamant. Mit der Fördermedaille in Silber für ihre langjährige Tätigkeit als Schriftführerin und erste Vorsitzende wurde die Flötistin Christine Müller überrascht, deren Amt Harald Breyer im Januar übernommen hat.