Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Hannelore Hoger plaudert übers Leben
Lesung in der Buchhandlung Ravensbuch vor rund 200 Besuchern
- Schauspielerin Hannelore Hoger hat in der Buchhandlung Ravensbuch aus ihrem Buch „Ohne Liebe trauern die Sterne“gelesen. Sie las und plauderte „über Privates, Berufliches und was es sonst noch so gibt“. Über 200 Zuhörer erlebten eine ruhige, mit jedem Wort lebensbejahende Frau, die bei ihrer Lesung Elemente ihres Berufes miteinfließen ließ. Sie sang und zitierte Schauspielkollegen, gewürzt mit Ironie und schreibt eher in nüchterner Betrachtungsweise über ihr Leben.
„Ohne Liebe trauern die Sterne“hat sie ihr Werk betitelt. Es sei ein Satz gewesen, den sie einmal geäußert hätte und „die Bedeutung darf sich jeder aussuchen“, forderte sie das Publikum auf. Sie selber schaue gerne in den Himmel und wenn man dann betrachte, was die Menschen auf diesem Planeten so anstellten, „dann kann ich mir gut vorstellen, wie die Sterne da oben ungläubig dazu nicken“, sagt sie mit einem verschmitzten Lächeln. Hoger ist Schauspielerin durch und durch. Ein Beruf, den sie in Hamburg gelernt und auf Theaterbühnen und in Filmen ausgeübt hat. Dem breiten Publikum dürfte sie als Bella Block bekannt sein, die seit über 20 Jahren in den dunkelsten Abgründen menschlicher Charaktereigenschaften ermittelt. Eine Rolle, die sie jetzt beendet hat und ohne Wehmut Abschied nehmen kann. „Irgendwann muss ja auch mal Schluss sein“, sagt sie resolut. Hoger ist gerade heraus und sagt schnörkellos, was sie denkt. So auch das Buch. Es ist die Geschichte einer Frau, die in Hamburg aufgewachsen ist, die zu Weihnachten den Baum mit Lametta, Kerzen und Zuckerkringeln schmückte, Besitzerin eines grauen, schwerhörigen und zotteligen Hundes war und von einem weiteren mit Namen „Flocki“, einem Mischling, den mein Vater gegen Kaffee eingetauscht hat“. Nicht aus Bosheit, sondern weil Hoger ein Kind der Nachkriegszeit ist.
Ein Buch über die Liebe
Es spricht keine Bitterkeit aus den Worten Hogers, im Gegenteil es ist eher ein Buch über die Liebe zu ihrer Familie, insbesondere zu ihrer Mutter, ihrer Tochter, zur Malerei und zur Schauspielerei. Sie erzählt über berufliche Stationen in ihrem Leben und das die – „Achtung jetzt kommt ein wenig Klatsch“, wirft sie ein – Zusammenarbeit mit Götz George nicht immer einfach war. Einer, der viel Einfluss auf das Drehbuch nahm und „er machte immer viele Vorschläge, leider auch für Andere“, sagt Hoger. „Ich gelte als zickig, zumindest nicht als unschwierig“, gibt sie unumwunden zu. Kurz gesagt: Es kam zum Streit zwischen den Darstellern, aber man habe sich später auch wieder vertragen. Vielleicht ist sie „nicht unschwierig“wie sie sagt, aber sie zeigte auch ihre selbstkritische Seite, manchmal gespickt mit Ironie. Von ihrer Malerei sagt sie: „Ich habe nicht nur keine Technik, sondern auch keine Ahnung.“Allerdings sei sie weder Malerin noch Schriftstellerin, „ich bin Schauspielerin. Das ist ein Beruf und nicht irgendein Job“.