Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Faustballer bleiben auf dem zweiten Platz
Spektakulärer Heimspieltag des VfB Friedrichshafen
(mm) - Kampf, Niederlage, Verzweiflung, Zorn, Triumph – der vergangene Heimspieltag hat beim Publikum keinerlei Wünsche offen gelassen, was das Auf und Ab sportlicher Unterhaltung angeht. Mit Routinier Michael Pieper und einem ausgeruhten David Ressel witterten die Häfler die Chance, sich für die 1:3-Niederlage vergangene Woche bei Gärtringen zu revanchieren.
In einem guten ersten Satz gewannen die Gäste glücklich mit 11:9. Im zweiten Satz funktionierte endlich alles nach Plan und der VfB holte mit einem 11:6-Satzsieg zum Gegenschlag aus. In Satz drei entbrannte ein spannender Kampf um jeden Ball. Die Männer in Rot holten einen 2:6-Rückstand auf. Eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung, der Ärger darüber und eine Prise zu viel Glück des TSV ließ diesen Satz erneut mit 9:11 aufs Punktekonto der Gäste zählen. Trotz mehrerer Umstellungen bekamen die Häfler die erneut mutig aufspielenden Gärtringer im vierten Satz nicht mehr in den Griff – mit 7:11 und 1:3-Sätzen ist die Spitzenpartie im Ergebnis eine Wiederholung des Hinspiels. Gegen Grafenau fielen die Häfler aus allen Wolken. Mit einer Serie völlig unbegreiflicher Stockfehler verhalf der VfB einem total unterlegenen Gegner zu einem Satzsieg – 7:11. Und dann nochmals zum 8:11.
Die Stimmung der Mannschaft kippte hin und her, es wurde laut, leise, laut. Mit knapper Not gewann der VfB Satz drei – 11:9 – und war plötzlich wieder da. Wie im Hinspiel ließ man dem Gegner, der nun auf einen Sieg hoffte, keine Chance mehr und fegte ihn mit 11:3 vom Feld. Die dritte Partie gegen Bissingen begann verhalten und verunsichert. Beim Stand von 5:5 im ersten Satz konnten die Häfler die Herzen des Publikums mit mehreren Glanzparaden und spektakulären Punkten wieder gewinnen: Nach dem 11:5 beherrschten die Gastgeber Bissingen auch in Satz zwei und gewannen diesen mit 11:7. In Satz drei dann der Höhepunkt des Tages: Bissingen spielt mit dem Rücken zur Wand plötzlich mutig auf, erspielt sich mit einer 10:6-Führung gleich vier Satzbälle. Mit einer spektakulären Leistung schafft der VfB Punkt für Punkt den Ausgleich. Der 12:11-Matchball wird sieben Mal vor raunendem und applaudierendem Publikum abgewehrt, Ressel muss sieben Male angreifen, ehe die Männer sich endlich die Erleichterung und den Triumph von der Seele schreien können. Der VfB gewinnt mit 3:0 gegen Bissingen und bleibt damit Tabellenzweiter. Kommenden Sonntag beginnt schon die Rückrunde in Oberböhringen.