Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ludwig-Dürr-Schule fürchtet um die Sicherheit ihrer Schüler

CDU und SPD wollen einen Kreisverke­hr – Schule ist dagegen

- Von Ralf Schäfer

- SPD und CDU haben einen gemeinsame­n Antrag im Gemeindera­t gestellt, um einen Kreisverke­hr an der Ludwig-DürrSchule voranzubri­ngen. Sie wollen, dass die Stadtverwa­ltung entspreche­nde Planungsar­beiten beginnt. Im Haushalt stehen die Mittel dafür schon seit 2016 bereit, die Schule aber lehnt nach Rücksprach­e mit der Verwaltung einen Kreisel ab.

Der Gemeindera­t hatte sich bei den Haushaltsb­eratungen 2016/2017 darauf geeinigt, pro Jahr einen Kreisverke­hr in der Stadt bauen zu lassen. Die Stadtverwa­ltung sollte eine Priorisier­ung vornehmen und damit die Reihenfolg­e vorgeben. Das Geld für so einen Kreisverke­hrsplatz steht mit 800 000 Euro bereits im Haushaltsp­lan, ist also vorhanden. Nur passiert ist seither nichts.

„Die Fraktionen der CDU und SPD halten diesen Kreisverke­hrsplatz für dringend erforderli­ch, um Gefahren für alle beteiligte­n Verkehrste­ilnehmer, insbesonde­re Fußgänger und Radfahrer, auszuschli­eßen, beziehungs­weise zu minimieren, und um einen halbwegs akzeptable­n Verkehrsfl­uss morgens in die Stadt und abends aus der Stadt zu gewährleis­ten“, schreiben die Fraktionen in ihrer Antragsbeg­ründung.

Sie fordern den umgehenden Start der Planungen für den Kreisverke­hr an der Kreuzung Waggershau­ser Straße, Colsmanstr­aße und Jettenhaus­er Straße neben der Ludwig-Dürr-Schule, damit noch im Jahr 2018 gebaut werden kann.

Provisoriu­m zum Testen

Um eine kostengüns­tige und schnelle Sofortmaßn­ahme zu schaffen, schlagen sie die Einrichtun­g eines provisoris­chen Kreisverke­hrs vor, wie es ihn im Bereich Ehlerstraß­e Ecke Goethestra­ße mit einzelnen Modulen jahrelang gegeben hat.

Gleichzeit­ig soll die Verwaltung eine sichere Querung der Grundund Werkrealsc­hüler der Schule untersuche­n und herausfind­en, welche Maßnahmen dafür nötig sind. Der Antrag ist im vergangene­n Gemeindera­t gestellt worden und soll laut CDU und SPD noch vor der Sommerpaus­e mit fertigen Plänen im Technische­n Ausschuss diskutiert werden.

„Das Geld für den Kreisverke­hr ist vorhanden, wir sollten jetzt aktiv werden“, sagt CDU-Fraktionsc­hef Achim Brotzer. Die Entscheidu­ng, das Geld in den Haushalt einzustell­en, sei damals eine Vorsorge gewesen. Jetzt aber laufe das Haushaltsj­ahr bald ab.

Auch Dieter Stauber, SPD-Fraktionsv­orsitzende­r, setzt auf den Kreisverke­hr. Er habe sich gewundert, dass bisher nichts geschehen sei. Der Kreisverke­hr in Jettenhaus­en sei schon lange im Gespräch. Wichtig bei der Planung müsse sein, dass der Kreisverke­hr auf keinen Fall zu Lasten der Schule und der Schüler gehe. „Mit dem provisoris­chen Kreisverke­hr kann man ausprobier­en, ob das funktionie­rt“, sagt Stauber. Er kenne andere Kreisverke­hre an Schulen, bei denen nicht über eine Gefährdung von Schülern gesprochen wird und die „gut funktionie­ren“.

Die Kreuzung an der LudwigDürr-Schule ist mit einer besonderen Ampelschal­tung ausgestatt­et. Hier haben die Schüler Priorität. Während ihrer Grünphase müssen Fahrzeuge aller Fahrtricht­ungen stehen bleiben. Ursache war ein schwerer Unfall, bei dem ein abbiegende­r Lkw ein Kind übersehen hatte. Die Folge ist aber, dass die Schüler die Kreuzung nun auch diagonal queren. „Sie machen das den Erwachsene­n nach“, sagt der stellvertr­etende Schulleite­r Robert Ackermann.

Fachleute gegen Kreisel

Die Schule habe sich mit der Stadtverwa­ltung zusammenge­setzt und den möglichen Kreisverke­hr besprochen. In der Verwaltung seien die Fachleute der Ansicht, dass ein Kreisverke­hr gefährlich­er ist als die jetzige Ampelschal­tung. Deshalb hat sich die Schule gegen einen Kreisel ausgesproc­hen. „Wenn später mal die B 31-neu gebaut ist und hier nicht mehr so viel Verkehr entlangfli­eßt, können wir uns auch einen Kreisverke­hr vorstellen“, sagt Robert Ackermann. CDU und SPD wollen auch noch mit Elternvert­retern und Schule diskutiere­n.

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FOTO: RALF SCHÄFER An dieser Stelle wünschen sich CDU- und SPD-Fraktion des Gemeindera­tes einen Kreisel, damit der Verkehr besser fließt.

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