Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Purer Genuss“: Talente stellen sich vor
Jugendsinfonieorchester und junge Solisten begeistern mit ihrem Spiel im GZH
- Talentierte Solisten haben sich am frühen Donnerstagabend gemeinsam mit dem Jugendsinfonieorchester der Musikschule Friedrichshafen unter der Leitung von Andres Schreiber im Ludwig-Dürr-Saal des Graf-Zeppelin-Hauses präsentiert. Das Spiel kam bei Publikum und Bürgermeister an.
Elias Bayha am Klavier eröffnete das Programm. Mit elf Jahren der Jüngste, spielt er bereits seit fünfeinhalb Jahren Klavier. Sabeth Gersak übernahm die Tasten mit dem „Lied ohne Worte“von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Es folgte der einzige gesangliche Beitrag des Abends. Verena Seyboldt überzeugte mit klassischem Gesang und Sergej Prokofjeffs „Das Plappermaul“, das ihr großen Applaus einbrachte. Erneut mit Vinzenz Woldpold am Klavier als Begleitung, der später auch mit einem Trompetensolo begeistern konnte, trug die 17-Jährige noch als zweites Stück „Un bel di redremo“aus Madame Butterfly vor. Das deutlich kürzere, aber umso ausdrucksstärkere Werk steigerte den Beifall für den Gesang der mehrfachen „Jugend musiziert“-Preisträgerin noch.
Nach einer kurzen Umbaupause betrat das Jugendsinfonieorchester die Bühne. Mit Ludwig van Beethovens Overtüre Opus 84 eröffneten die Instrumentalisten. Die Streicher konnten hier vom ersten Moment an überzeugen und mitreißen. Der Einsatz der Bläser war etwas zögerlich, doch nach einem kurzen Augenblick überzeugte das gesamte Orchester mit seinem Spiel.
Tabea Kuhlmann durfte das erste Solo gemeinsam mit dem Orchester vortragen. Die 15-Jährige musiziert seit zehn Jahren, vor sieben Jahren hat sie ihre Liebe für das Streichinstrument entdeckt.
Auch Schmidt überzeugt
Nach Wolpolds Trompetensolo zeigte Leonie Schmidt ihr Können an der Viola. Mit Johann Christian Bachs Konzert in c-moll für Viola und Streicher überzeugte die 16-Jährige, die ihre musikalische Laufbahn an der Blockflöte begonnen hatte.
Paul Frey am Violoncello gab das letzte Solo des Abends zum Besten. Auch er griff bereits früh zum Streichinstrument: Der 16-Jährige spielt bereits seit acht Jahren Violoncello.
Die Pause vor dem letzten Stück nutzte Dirigent Schreiber für Dankesworte an die jungen Musiker. Besonders bedankte er sich bei den Aushilfen aus dem Umland. „Das ist immer toll. Man fragt: Bist du dabei und bekommt sofort eine Zusage.“, freute er sich über deren Einsatz.
Spontan griff dann auch Andreas Köster zum Mikrofon. Der Bürgermeister für Schule, Soziales und Kultur betonte, dass er ja viele Termine habe, aber: „Das hier ist kein Termin. Das hier ist purer Genuss, das ist Freude.“Man spüre die Liebe und Leidenschaft an der Musik nicht nur in der ersten Reihe, ergänzte er und dankte den Musikern und ihren Lehrern für das Konzert. Diese sind: Ulrich Murtfeld (Klavier), Andres Schreiber (Viola), Thomas Unger (Trompete), Natalya Welsch und Frank Westphal (Violoncello) und Ina Weißbach (Gesang).
Unter viel Applaus beendete das Jugendsinfonieorchester das Konzert mit Sergej Prokofjeffs Symphonie Classique. Natürlich durften auch die jungen Talente die Bühne nicht ohne eine Zugabe verlassen.