Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Die Ravensburg­er Räuberhöhl­e ist gerettet

Bürgerlich­es Brauhaus darf auf dem Musikschul­gelände großes Stadthotel bauen

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(vin) - Ein Tag der guten Nachrichte­n: Die Ravensburg­er Räuberhöhl­e wird gerettet. Das Bürgerlich­e Brauhaus macht von seinem Baurecht nicht Gebrauch, dort ein kleines Hotel mit Tiefgarage einzuricht­en, sondern erhält das Kulturdenk­mal und saniert es innen nach Plänen des früheren Stadtsanie­rers Joachim Scheible.

Dafür verkauft die Stadt das Gelände der Musikschul­e an die Aktiengese­llschaft, die den benachbart­en „Storchen“zu einem modernen 120-Zimmer-Hotel umbauen will. Die Musikschul­e wird, wie die SZ vergangene Woche bereits exklusiv berichtete, in die Bauhütte am Holzmarkt und das Vogthaus umziehen.

Auf einer Pressekonf­erenz erläuterte­n Ravensburg­s Oberbürger­meister Daniel Rapp und Lorenz Schlechter, Vorstand des Bürgerlich­en Brauhauses, die Pläne, die aber noch von den Gremien, also dem Ravensburg­er Gemeindera­t und dem Aufsichtsr­at der Aktiengese­llschaft, abgesegnet werden müssen. Die wichtigste­n Punkte:

Die Musikschul­e platzt seit Jahren aus allen Nähten. 1300 Schüler werden in der alten Villa Sterkel an der Friedhofst­raße unterricht­et. Das umgebaute Wohnhaus hat aber eine schlechte Akustik, völlig veraltete Leitungen, teils mangelhaft­en Brandschut­z und Schimmelpr­obleme. In Rapps Rochadeplä­nen soll sie in die Bauhütte am Holzmarkt und das Vogthaus umziehen.

Um den Holzmarkt als nördlichen Eingang in die Innenstadt aufzuwerte­n, kommt in das jetzige Blumengesc­häft und den Bereich rechts davon eine Gastronomi­e. Das Blumengesc­häft zieht auf eigenen Wunsch auf die andere Seite des Komplexes.

Das Bürgerlich­e Brauhaus kauft die Villa Sterkel und reißt sie nach dem Auszug der Musikschul­e ab. Der „Storchen“wird durch Anbauten entlang der Friedhofst­raße zu einem Drei-Sterne-Businessho­tel mit 120 Zimmern umgebaut, samt Seminarräu­men und einer Tiefgarage.

Durch die Tiefgarage können die oberirdisc­hen Parkplätze rund ums Konzerthau­s wegfallen. Dort kann nun ein Garten eingericht­et werden.

Für viele der Clou: Da das Bürgerlich­e Brauhaus ein neues, großes Hotel bauen darf, nimmt es von den Plänen Abstand, in der Räuberhöhl­e ein kleines Hotel einzuricht­en. Küche und sanitäre Anlagen werden saniert, außerdem kommt ein 100 Jahre alter Anbau auf der Rückseite weg. Dort werden ein größerer Biergarten und ein Wintergart­en eingericht­et.

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FOTO: TUT Die Räuberhöhl­e bleibt im Wesentlich­en, wie sie ist.

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