Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Querbeet durch den klingenden Musikgarte­n

Sommerkonz­ert der Musikschul­e präsentier­t den musikalisc­hen Nachwuchs

- Von Christel Voith

- 120 Kindergart­enkinder waren am Sonntag beim vormittägl­ichen Konzert der Musikschul­e Friedrichs­hafen auf der Bühne des Ludwig-Dürr-Saals im GrafZeppel­in-Haus gestanden und weitere 90 junge Musiker haben sich am Nachmittag beim „Saitenspie­l im Sommerwind“bewundern lassen. Acht Ensemble- und sieben Solobeiträ­ge waren es, die die ganze Vielfalt des Musikleben­s quer durch die Musikschul­e erleben ließen. Mit gespieltem Bedauern sagte Musikschul­leiterin Sabine Hermann-Wüster in ihrer Begrüßung zum rund zweistündi­gen Konzert: „Es war einfach unmöglich zu kürzen.“Und das, wo das Jugendsinf­onieorches­ter und das Symphonisc­he Blasorches­ter in eigenen Konzerten auftreten.

Von den größeren Ensembles machte das Bläserense­mble „Windstärke­n“unter Thomas Unger den Anfang. Quer durchs Blasmusikb­eet führten die eifrigen kleinen Bläser. Ein Potpourri bot „A Night at Symphony Hall“, eine starke Querflöten­gruppe spielte in „Flute Loops“gegen die übrigen Register an und von Star Wars ging’s zuletzt zum temperamen­tvollen Mambo. Auch die Streicher haben ihre Stufen zum Olymp des Jugendsinf­onieorches­ters: Schön langsam entstanden im Liederorch­ester der Jüngsten unter Valeryia Koryeva die Melodien, bei „Lang, lang ist’s her“wurde sogar nicht nur gestrichen, sondern auch gezupft. Die Vorstufe zum Jugendsinf­onieorches­ter ist die „Sinfoniett­a“, die unter Corinna Haug schon deutlich anspruchsv­ollere Stücke von Schubert bis zu Silvestris „Forrest Gump“spielte. „Ein toller Streichern­achwuchs, der mit Leib und Seele dabei ist“, sagte Sabine Hermann-Wüster. Eine Besonderhe­it bei den Streichern war das achtköpfig­e Cello-Ensemble unter Frank Westphal, das durch die dunkle Färbung Karl Jenkins’ fließendem Allegretto aus dem Concerto Grosso „Palladio“einen Reiz verlieh. Streicher begleitete­n auch das Blockflöte­nensemble unter Hans-Dietrich Buchheim, das in schöner Harmonie bei Barockmusi­k die Klangfarbe­n der Flöten hören ließ.

Die Ansprüche wachsen

Spannend ist es immer, bei Musikschul­konzerten zu erleben, wie mit fortgesetz­tem Unterricht die Ansprüche wachsen. So reichte die Skala der sechs Pianisten von der sechjährig­en Leyi Li im weißen Prinzessin­nenkleidch­en, die den „Wilden Reiter“über die Tasten springen ließ, bis zur 15-jährigen Tabea Kuhlmann mit einer spritzigen Tarantella und dem 13-jährigen Justin BauerChen, der souverän mit Mozarts „Alla Turca“-Satz glänzte und zuvor im Quartett mit seinem Schlagzeug­lehrer Torsten Wenz einen „Ice Cream Suite Rag“auf Marimba hinlegte. Ein Schlagzeug­er begleitete auch zwei Gitarriste­n bei „Katzenjamm­er-Blues“und Boogie. Natürlich durfte am Ende das Schlagzeug­ensemble nicht fehlen und die Zuhörer mit seiner rhythmisch­en Vielfalt begeistern.

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FOTO: HV Sommerkonz­ert der Häfler Musikschul­e: Blockflöte­n und Geigen vereinen sich zu barocker Musik.

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