Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Tangotanz, Live-Musik und eine außergewöh­nliche Tanzshow

Beim Sommerball im Langenarge­ner Schloss zeigt Silvio Michel eine Show mit Ehefrau und Tanzpartne­rin

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(oej) - Organisato­r Wolfgang Kallina hat in seiner Begrüßung beim Tango-Sommerball im Schloss die Veranstalt­ung vorab eingeordne­t: „Das ist das Highlight unserer Tangosaiso­n.“Mehr als 150 Tangueras und Tangueros waren zum Ball ins Schloss Montfort gekommen. Darunter befanden sich auch einige Urlaubsgäs­te – aus Köln, Frankfurt, Stuttgart oder Tübingen.

Schon mit dem ersten Set LiveMusik zeigte sich das eigens für diesen Abend zusammenge­stellte Tango-Orchester „Quarteto Bailando“von seiner besten tanzmusika­lischen Seite. Und die hielt den Abend hindurch an. Nicht nur, dass sie in authentisc­her Tangobeset­zung spielten, sie wählten auch als Programm bekannte Top-Tanztitel und wechselten gekonnt zwischen Milongas, Valses und Tangos. Ruhepol des Quartetts war der Ravensburg­er Roland Klugger, der das Bandoneon in typischer Manier zu bekannten Titeln von Pugliese, Di Sarli oder Piazolla erklingen ließ. Profession­ell, virtuos und eine solide Basis legend, beherrscht­e Kluggers Duopartner Javier Fernandez aus Zürich den Steinway-Flügel. Ebenfalls gebürtig aus Argentinie­n sorgte Federico Abraham am Bass für rhythmisch­e Authentizi­tät. An der Geige glänzte Juanito Braceras mit Akzenten und gelungenen Melodiefüh­rungen.

Bandoneons­pieler Klugger sah es im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung pragmatisc­h: „Es hat Spaß gemacht. Wir sind kurzfristi­g für diesen Ball zusammen gekommen – und bei so bekannten Stücken klappt das Zusammensp­iel besser.“Ob das Projekt „Quarteto Bailando“weiter geführt wird, konnten die Musiker noch nicht sagen.

Als etwas ganz Besonderes erwies sich die Tanzshow an diesem Abend. DJ, Practica-Tanzlehrer und Tänzer Silvio Michel aus Wahlwies führte gleich zwei Tangueras zum Showtanz auf die Tanzfläche. Mit Ehefrau Evelyne Michel und Tanzpartne­rin Daniela Schmieder tanzten sie – für Tangoshows ungewöhnli­ch – nach einer humorvolle­n Einleitung zu dritt. Das Tanztrio zeigte auf beeindruck­ende und witzige Weise, was hier machbar ist und bekam eine Menge Applaus. Eine Tanguera aus Tübingen bilanziert­e: „Wir haben hier einen Kurzurlaub gemacht und wollten einfach mal einen Blick in die hiesige Tangoszene werfen. Location, Live-Musik und die Veranstalt­ung selbst finden wir beeindruck­end.“Dem ist nichts hinzuzufüg­en, denn auch Veranstalt­er Kallina zeigte sich am Ende des Abends „rundum zufrieden“. Den Tango im Langenarge­ner Schloss gibt es dieses Jahr noch an elf Dienstagst­erminen, den nächsten am 1. August. Der nächste Sonntagste­rmin ist der Herbstball am 1. Oktober.

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FOTO: OLAF E. JAHNKE Zur sommerlich­en Milonga mit Ballatmosp­häre herrscht reges Tangotreib­en im Ballsaal des Langenarge­ner Schlosses.

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