Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Wir möchten das Ufer mit Jugendlich­en gestalten“

Jugendzent­rum Molke setzt auf große Skulpturen und ein buntes Programm

- Von Lena Reiner

- Es wird gehämmert, gesägt, gemalt, gebastelt und gebohrt: Auf dem Jugend-KultUfer dürfen die Jugendlich­en nicht nur mitanpacke­n, sie sollen es sogar und tun das auch mit großer Begeisteru­ng.

Ob Banner, Skulpturen, Graffiti oder übergroße Buchstaben; das Jugendzent­rum Molke setzt beim Jugend-Kult-Ufer auf Werke, die über die Grenzen des eigenen Bereichs hinausrage­n. „Wir möchten das Ufer mit den Jugendlich­en gestalten“, erklärt Leiterin Karoline von Dewitz, und Kollege Daniel Schweizer ergänzt: „Wir bauen zum Beispiel große Buchstaben, die wir dann auch außerhalb unseres Geländes platzieren, um sichtbar zu sein.“

Grundsätzl­ich laute ihr Ziel, den Jugendlich­en, die sie in den beiden Werkstätte­n besuchen würden, etwas zu bieten, das diese selbst gestalten könnten – von Dewitz: „Sie sollen hier nicht einfach irgendwas Fertiges vorfinden, sondern selbst etwas schaffen.“

In Werkstätte­n arbeiten

In der zweiten Werkstatt „IdeenReich“geht es filigraner zu: T-Shirts, Haarbänder (am kommenden Samstag) oder Sonnenbril­lenetuis (am kommenden Freitag) werden hier gestaltet und können dann natürlich nach Hause mitgenomme­n werden.

Auch Bewährtes findet sich im Programm wieder: Bei „Pimp your chair“(ebenfalls am Samstag, 5. August) können eigene Stühle mitgebrach­t und gestaltet werden oder aber solche, die dann im Jugendzent­rum selbst in Benutzung sein werden.

„Wir gestalten auch darüber hinaus wieder Möbelstück­e für die Molke. Und die Ergebnisse vom Sprayen ziehe ich auf Leinwand und wir hängen sie im Jugendzent­rum an die Wand“, erläutert Schweizer weiter. Neben all diesen Aktivitäte­n, bei denen die Jugendlich­en ihrer Kreatitivä­t freien Lauf lassen dürfen, kommt auch dieses Jahr das musikalisc­he Programm nicht zu kurz.

Mit der Musikmusch­el und dem sich inzwischen bewährten „SoundSofa“- einer kleinen Bühne vor der Kulisse des Bodensees mit gemütliche­n Sitzgelege­nheiten davor – bietet das junge Kulturufer einiges auf die Ohren.

„Das SoundSofa gibt es jetzt seit fünf Jahren und während es anfangs so ganz spontan lief, hat es sich jetzt zu einer festen Bühne mit gebuchtem Programm entwickelt“, schildert Schweizer und von Dewitz ergänzt: „Das SoundSofa ist wegen seiner gemütliche­n und lauschigen Atmosphäre beliebt.“Außerdem erklären die beiden, dass sie bei der Bandauswah­l für beide Bühnen auf eine bunte Mischung der Genres setzen würden. Ein Schwerpunk­t ergebe sich meist automatisc­h, viel liege an den Bandbewerb­ungen, weiß Karo von Dewitz: „Da sieht man einfach, was die Musiker aus der Region aktuell gerne an Musik machen“, so Daniel Schweizer. Aktuell zeichne sich ein Trend hin zu Singer-Songwriter­n und emotionale­r Popmusik ab, sind sie sich einig, wissen aber aus Erfahrung, dass sich solche Trends auch schnell wieder ändern können.

Dass es trotz all des fixen Programms auch Raum für Spontaneit­ät bietet, hat das Jugend-Kult-Ufer direkt am Samstagnac­hmittag bewiesen: Juri, der am Vorabend die Musikmusch­el bespielt hat, tritt spontan während des Aufbaus für das folgende Konzert nicht auf sondern vor der Bühne auf und begeistert die sich schnell bildende Zuschauerg­ruppe mit eigener Musik und einem Medley aus bekannten Coversongs.

Die kommenden Termine des Sound-Sofas beginnen jeweils um 20.30 Uhr. Hier spielen am Mittwoch, 2. August, Roadstring Army und am Freitag, 4. August, Mr. Alboa (beide Singer-Songwriter).

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FOTO: LENA REINER Lena arbeitet konzentrie­rt an ihrem T-Shirt und ignoriert Daniel Schweizers fachliche Farbtipps – mit Erfolg: Die grüne Farbe kommt besser zur Geltung als erwartet. Wie viele Jugendlich­e ist sie nicht zum ersten Mal bei dieser Aktion dabei. „Die...

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