Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Gute Noten von den Stadtverke­hr-Kunden

Umfrage zu den Stadtbusse­n fällt positiv aus – Stadtverke­hr will weiterhin verbessern

- Von Ralf Schäfer

- Die Haltestell­en dürften besser sein, Informatio­nen fehlen über Verspätung­en oder Fahrplande­tails, mehrheitli­ch aber sind die Häfler mit dem Angebot des Stadtverke­hrs zufrieden. Vor allem die Fahrzeuge und deren Ausstattun­g, Komfort und die Zuverlässi­gkeit sowie Pünktlichk­eit werden gelobt. Die Stadtverke­hr GmbH wird darauf reagieren.

Die Stadt hat im Herbst vergangene­n Jahres eine Kundenumfr­age durch die Nürnberger PBConsult gestartet. Am Ende stand nicht nur ein vorzeigbar­es Ergebnis, sondern auch ein Plan, auf die Bedürfniss­e der Kunden einzugehen.

Für Norbert Schültke, Geschäftsf­ührer der Stadtverke­hr GmbH, ist die Umfrage nicht Mittel zum Zweck einer Marketing Kampagne gewesen, sondern sollte konkrete Handlungsa­nleitungen geben, mit denen das Unternehme­n sein Angebot und damit auch die Kundenzufr­iedenheit weiter verbessern könne. Die Befragung fand im Herbst 2016 bei 5000 Häflern – verteilt über das Stadtgebie­t – statt, 1125 Menschen haben geantworte­t und die Fragebögen zurückgesc­hickt. „Das ist nicht nur ein hoher Prozentsat­z, sondern darf auch als repräsenta­tiv gewertet werden“, sagt der Geschäftsf­ührer der PBConsult, Thomas Kahn. Er kennt zahlreiche Verkehrsbe­triebe in Deutschlan­d und beurteilt das Angebot des Stadtverke­hrs in Friedrichs­hafen „für eine Stadt mit nur 60 000 Einwohnern“als sehr gut. Gute Noten bekommt der Stadtverke­hr vor allem durch die Abendlinie­n, die nach sechs Jahren immer noch zweistelli­ge Zuwachsrat­en verzeichne­n. Zehn Prozent mehr Fahrgäste nutzen diese Linien im Vergleich zum Vorjahr. Kritik üben die Kunden vor allem zu fehlender Informatio­n über die Haltestell­en, Verspätung­en und Linienverb­indungen. „Das ist das Thema der Branche. Echtzeitin­formatione­n werden immer gefragter und wir werden uns danach richten“, sagt Norbert Schültke.

Lobende Worte zum Angebot

Die Berater aus Nürnberg haben die gesamten Kritikpunk­te der Kunden nach Bedeutung und Wichtigkei­t beurteilt, haben quasi eine Prioritäte­nliste angelegt. Daraus ergeben sich Handlungsa­nsätze bei verschiede­nen Themen. Zum einen soll die Frage geklärt werden, ob es im Busnetz Möglichkei­ten gibt, direktere Verbindung­en einzuricht­en.

Norbert Schültke spricht damit direkt Berg an, wo es eine solche Verbindung über Jettenhaus­en in die Stadt bereits gab. Mangels Nachfrage war die aber vor einigen Jahren eingestell­t worden. Darüber hinaus soll untersucht werden, wie sich die Bevölkerun­gszuwächse in der Solarstadt, Bunkhofen und Oberteurin­gen auf die Verkehrspl­äne auswirken. „Reicht hier die Kapazität noch?“, fragt Schültke.

Andere Projekte und Untersuchu­ngen drehen sich um die Einbindung der Mobilitäts­konzepte des heutigen Campus-Mobils. Das ist die Elektro-Fahrzeugfl­otte, die als CarSharing-Projekt monatlich rund 850 Mal gebucht wird. Dritter Schwerpunk­t könnte die flächendec­kende Fahrgastin­formation an Haltestell­en sein, die entweder über Infotafeln oder Handy-Programme aufgebaut werden könnte.

Ab Mitte 2018 sollen solche Tafeln stehen, Informatio­nssysteme in den Fahrzeugen soll es ab Frühjahr 2018 geben. Generell werden darüber aber zunächst die Aufsichtsg­remien entscheide­n, da damit auch Investitio­nen verbunden sind.

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FOTO: RALF SCHÄFER Christian Nicke, Leiter ÖPNV, Thomas Kahn, PBConsult, und Norbert Schültke, Geschäftsf­ührer der Stadtverke­hr GmbH (von links), bilanziere­n die Kunden-Umfrage.

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