Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Wenn Regionales aus dem Fass in der obersten Liga spielt

Heimische Brenner setzen sich gegen 2200 Konkurente­n in Südwürttem­berg-Hohenzolle­rn durch

- Von Siegfried Großkopf

- Mit Auszeichnu­ngen in Gold, Silber und Bronze für ihre Edelbrände und Liköre sind bei der Landespräm­ierung der über 2200 Klein- und Obstbrenne­r in Südwürttem­berg-Hohenzolle­rn Bernd Brugger aus Langenarge­n-Oberdorf und Dietmar Opitz aus Kressbronn-Kümmertswe­iler überhäuft worden.

Die beiden Brenner hatten im vergangene­n Winterseme­ster an der Brennersch­ule in Offenburg eine zweijährig­e Ausbildung zur Staatlich geprüften Fachkraft für das Brennereiw­esen absolviert. Ihre Titel erhielten sie vom Regierungs­präsidium Freiburg verliehen.

Brugger aus Oberdorf hatte schon an dem Wettbewerb teilgenomm­en, aber noch nie so erfolgreic­h. Für Dietmar Opitz aus Kümmertswe­iler wurde gleich seine erste Teilnahme ein Erfolg. Obwohl am Bodensee fast Nachbarn hatten sich Opitz und Brugger erst in Offenburg kennengele­rnt und umgehend eine Fahrgemein­schaft gebildet – die nicht nur auf dem Schulweg ein erfolgreic­hes Duo werden sollte.

Bernd Brugger räumte den 1. Platz bei den Bränden, jeweils Gold beim „Bodensee Zigarrenbr­and“(einem Apfelbrand im Holzfass gelagert), dem Bodensee-Apfelbrand und dem fassgelage­rten Bodensee Cox-Orange Apfelbrand ab, erreichte Silber mit seinem Bodensee Kirschwass­er, seinem Williams Silberbran­d, seiner Kräuter Spirituose und seinem Bodensee Kirschwass­er und erhielt für seinen Bodensee Apfelbrand den Titel „Bester Apfelbrand 2017“.

2000 Produkte wurden dem Leiter der Prüfungsko­mmission, Thomas Senn von der Uni Hohenheim, und Claudia Metzler vom Verband der Klein- und Obstbrenne­r sowie drei Schiedsric­htern vorgestell­t. Dabei war es bei der Bewertung eng zugegangen, wie Dietmar Opitz resümierte. Wieder einmal habe sich gezeigt, welch‘ besonders gutes „Material“die Region hervorbrin­gt.

Dietmar Opitz von der „Frohen Aussicht“in Kümmertswe­iler erhielt für seinen Apfelbrand Zigarrenbr­and die Goldmedail­le. Jeweils Silber gab es für seinen Sauerkirsc­hbrand, seinen Elstar Barrique Madeirafas­s, seine Spirituose Grünes Gold und seinen Kirschbran­d. Ausnahmslo­s Gold heimste er für seinen Himbeergei­st, seinen Zwetschgen­brand, seinen Elstar Barrique Bourbonfas­s, seinen Kräuter und seine Apfel-Holunderbl­üten-Spirituose ein. Mit seinen „Geiste-Spirituose­n-Likören“kam er auf den zweiten Platz.

Fachkräfte fühlen sich durch Auszeichnu­ngen bestätigt

In ihren Auszeichnu­ngen sehen die beiden Fachkräfte für Brennereiw­esen die Bestätigun­g, in der Region in der „ersten Liga“zu spielen. Hier bringe jede Frucht unterschie­dliche Aromen hervor in Abhängigke­it vom Boden, auf dem sie gewachsen ist, vom Sonnenange­bot und dem Menschen, der sie gedeihen ließ. Hier treffe der Brenner die Auswahl für bestes Obst, das reine Fruchtflei­sch, kernlos und ohne Stil, er nehme die Gegebenhei­ten auf und bestimme durch die Wahl des Reifezeitp­unkts sowie seiner Strategie der Verarbeitu­ng und Lagerung, welcher Charakter sich im Glas entfalte.

Sie denken bereits an ihr Dabeisein in zwei Jahren, fühlen sich durch die Auszeichnu­ngen herausgefo­rdert, sinnieren bereits über neue Produkte – und einen gemeinsame­n Flyer. Auf und in dem wollen sie zeigen, welch‘ „schöne Sachen“auch im Glas die Region zu bieten hat. Zunächst einmal will Bernd Brugger seine ausgezeich­neten Edelproduk­te in Oberdorf verkaufen, Dietmar Opitz seine in der „Frohen Aussicht“in Kümmertswe­iler anbieten.

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FOTO: SIG Bernd Brugger und Dietmar Opitz bei der Landespräm­ierung von Edelbrände­n und Likören werden mit Auszeichnu­ngen überhäuft.

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