Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Mehrgenerationenpark auf Eis gelegt
Räte wollen Konzept am Kiefernweg im Ortsteil Bierkeller nicht weiterverfolgen
- Ein Spiel- und Bewegungspark mit Abenteuercharakter für Kinder und Erwachsene, Senioren und Menschen mit Behinderung – das hätte am Kiefernweg im Langenargener Ortsteil Bierkeller entstehen sollen. Anfang des Jahres war bereits ein entsprechendes Konzept vorgestellt worden, mit einem mehrheitlichen Beschluss hatte der Gemeinderat damals die Umgestaltung des bestehenden Spielplatzes beschlossen. Doch die bisherigen Pläne will die Verwaltung nun in dieser Form nicht weiterverfolgen.
„Wir halten das Projekt für sehr interessant und der Standort hätte viele Vorteile“, erklärte Bürgermeister Achim Krafft in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Jedoch hätte es von Anfang an viel Gegenwind gegeben und auch wirtschaftlich sei das Ganze inzwischen nicht mehr wie geplant vorstellbar. Denn Voraussetzung für das Vorhaben war, dass das Land den Mehrgenerationenpark fördert und einen Teil der 250 000 Euro übernimmt, die der Umbau kosten sollte. Diese beantragten Zuschüsse werde man nun jedoch nicht bekommen, teilte Achim Krafft in der Sitzung vergangene Woche mit.
„Wir wollen nicht mit dem Kopf durch die Wand“, so Krafft weiter. Er schlug daher vor, den Mehrgenerationenpark am Standort Kiefernweg nicht weiterzuverfolgen. Im Gemeinderat war das Vorhaben bereits im Januar kontrovers diskutiert worden, einige Ratsmitglieder hatten die Wahl des Standortes in Frage gestellt. Zudem sei zu wenig Zeit für eine Diskussion geblieben, hatten einige Räte bemängelt. Auch Anwohner hatten damals Bedenken geäußert. Sie seien weder informiert noch in den Planungsprozess eingebunden worden, hieß es seitens der Nachbarschaft. Das Konzept sei aus ihrer Sicht nicht schlüssig, zumal es keinen Platz mehr für den viel genutzten Schlittenbuckel vorgesehen habe.
Generationenpark ja, Standort Kiefernweg nein
Nach wie vor überzeugt von der Idee eines generationenübergreifenden Parks im Bierkeller zeigte sich vergangene Woche Ralph Seubert (CDU): „Wir wollen uns von dem Konzept und dem aus unserer Sicht sehr geeigneten Standort nicht ganz verabschieden und das weiter im Auge behalten“, sagte er. Auch wenn man die Fördermittel nicht erhalte, sollte man seiner Ansicht nach die bisherigen Pläne nicht aufgeben.
Die Idee, einen Mehrgenerationenpark zu realisieren, wolle man grundsätzlich weiterverfolgen – allerdings an anderer Stelle, waren sich die Räte schließlich einig. Wie es nun am Standort Kiefernweg weitergehen soll, will die Verwaltung gemeinsam mit den Einwohnern bei einer Infoveranstaltung erarbeiten.
Die bereits im Haushalt eingestellten Mittel von 125 000 Euro sollen einerseits für die Weiterentwicklung eines Spielplatzkonzepts am Kiefernweg eingesetzt werden. Ebenso sollen jedoch auch die anderen Spielplätze der Gemeinde attraktiver gestaltet werden. „Es ist bei allen Spielplätzen dringend notwendig, etwas zu tun und jetzt haben wir die 125 000 Euro im Haushalt“, drängte Joachim Zodel (FWV) darauf, Mängel an den Spielanlagen mit dem Geld zu beheben.