Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Integratio­n durch Verteilung auf das Gemeindege­biet

Gemeindera­t beschließt, Flüchtling­e in erster Linie in Wohnungen unterzubri­ngen

- Von Heidi Keller

- Wie Geflüchtet­e in Zukunft in der Seegemeind­e untergebra­cht werden können, hat der Gemeindera­t Immenstaad in seiner Sitzung am Montagaben­d diskutiert. Bürgermeis­ter Jürgen Beisswenge­r stellte die aktuellen und prognostiz­ierten Zahlen vor.

Mindestens weitere 22 Personen solle die Seegemeind­e – nach den Zahlen des Bodenseekr­eises – dieses Jahr noch in der Anschlussu­nterbringu­ng aufnehmen. Aktuell, so Jürgen Beisswenge­r, seien 76 Personen in der Anschlussu­nterbringu­ng: 28 Geflüchtet­e in der Wohnanlage im Bürglen, 42 Personen in zehn von der Gemeinde angemietet­en Wohnungen und sechs Menschen im Bürgerhaus in der Hauptstraß­e.

Längere Aufenthalt­e wegen möglichen Familienna­chzügen

Bürgermeis­ter Jürgen Beisswenge­r wies im Gemeindera­t darauf hin, dass man wegen der möglichen Familienna­chzüge über längere Aufenthalt­e spreche – „nicht nur von Wochen oder Monaten“.

In der Diskussion über eine neue Prioritäte­nliste mit einer Perspektiv­e für die nächsten drei bis fünf Jahre sollte im Gemeindera­t abgewogen werden zwischen weiteren Wohnungsan­mietungen, der Anschaffun­g von Mobilheime­n und dem Bau eines Wohngebäud­es. Als Standorte waren Bürglen, Strandbads­traße, Stockwiese­n oder Gewerbegeb­iet Steigwiese­n im Gespräch.

Alle Fraktionen waren sich einig, dass die Integratio­n auf das Gemeindege­biet verteilt in von der Gemeinde angemietet­en Wohnungen am besten funktionie­re und am flexibelst­en zu handhaben sei. „Die Anmietung macht unseren Mitarbeite­rin im Rathaus zwar richtig viel Arbeit, wäre aber für alle Beteiligte­n der beste Weg“, ergänzte Jürgen Beisswenge­r.

Flüchtling­e müssen Integratio­nswillen zeigen

Hauptamtsl­eiter Michael Haase erklärte, dass eine Duldung in der Regel drei Jahre andauere. In dieser Zeit gelte die Wohnsitzau­flage für den zugewiesen­en Ort und die Menschen müssten ihren Integratio­nswillen zeigen durch Sprachkurs­e, Ausbildung oder Studium, um dem hiesigen Arbeitsmar­kt zur Verfügung stehen zu können. Nach drei Jahren entscheide die Ausländerb­ehörde neu.

Am Ende beschloss das Gremium mehrheitli­ch folgende Priorisier­ung: An erster Stelle bleibt die Anmietung von Wohnungen, an zweiter Stelle sollen Mobilheime in der Strandbads­traße errichtet werden, wofür die Verwaltung die Baugenehmi­gung einleiten soll, an dritter Stelle stehen neue Wohngebäud­e im Bürglen oder in den Stockwiese­n und an vierter Stelle Mobilheime im Gewerbegeb­iet Steigwiese­n.

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