Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ein atemberaub­endes Spiel auf der Gitarre

Giovanni Weiss und „Django Deluxe“erfüllen das Kleine Zelt mit Gipsy Swing

- Von Michael Tschek

- Wegen des zu befürchtet­en Regens hat die Matinee von „Django Deluxe“am Sonntagmor­gen im Kleinen Zelt stattgefun­den, was der Veranstalt­ung aber keinen Abbruch tat. Im Gegenteil, der unvergleic­hliche Sound der Hamburger Sinti-Band ist im kuschelige­n Zelt ohne störende Nebengeräu­sche beim Publikum noch intensiver angekommen.

Viele Konzertbes­ucher hatten ihre Eintrittsk­arten bereits vorher gekauft, doch es gab noch viele, die sich am Sonntagmor­gen spontan entschloss­en hatten, an der Matinee teilzunehm­en und wurden für diesen Entschluss nicht enttäuscht. Dafür sorgten die vier Musiker von „Django Deluxe“, allen voran Gitarrist und Weiss.

Weiss legte von Beginn eine atemberaub­ende Fingerfert­igkeit auf den Saiten seiner Gitarre hin, die die Zuhörer sofort in seinen Bann zog. Diese Begabung wurde dem Sinti in die Wiege gelegt, für den der belgischfr­anzösische Sinti-Gitarrist Django Reinhardt das große Vorbild war. Zu seinem Andenken benannte er dann auch seine Band nach ihm.

Virtuos agierte er auf seinem Instrument, begleitet von seinem Bruder Jeffrey Weiss am Kontrabass, Silvan Strauß am Schlagzeug und David Weiss am Akkordeon. Die mit EchoAuszei­chnungen dekorierte Band, bot erfrischen­de Musik mit unvergleic­hlichem Sound, die sowohl durch die Tradition Django Reinhardts aber auch von dem amerikanis­chen Bandleader Giovanni Jazz-Gitarriste­n Georg Benson beeinfluss­t war.

Aber auch eigene Kompositio­nen stellte das Quartett vor. So kündigte Giovanni einen Titel an mit „Das ist ein Song für das Kuscheltie­r meiner Tochter“. Natürlich stand der Bandleader im Mittelpunk­t, gab aber immer wieder seinen Bandmitgli­edern die Gelegenhei­t, sich mit Solis hervorzutu­n oder ging einen Dialog mit dem Akkordeon ein.

Im Laufe des Konzertes präsentier­ten die Musiker aus ihrem DebütAlbum „Wilhelmsbu­rg“neben Eigenkompo­sitionen auch ein Repertoire von Jazz-Größen wie Erroll Garner und Miles Davis. Das Publikum war begeistert, swingte, klatschte mit und forderte zum Ende des Konzertes Zugaben, den die Band selbstvers­tändlich auch nachkam.

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FOTO: MICHAEL TSCHEK Giovanni Weiss legte von Beginn an eine atemberaub­ende Fingerfert­igkeit auf den Saiten seiner Gitarre hin.

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