Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Weilermühl­e wird zum Indianerdo­rf

Das Ferienprog­ramm bietet Abenteuer, Action aber auch Wellness

- Von Lena Reiner

FRIEDRICHS­HAFEN - Mit zwölf unterschie­dlichen Themen haben sich die Kinder der Ferienspie­le an der Weilermühl­e am Projekttag befasst. „Piraten und Prinzessin­nen müssen einfach Teil des Angebots sein. Danach fragen die Kinder jedes Jahr“, erklärte Barbara Sellmair, die in diesem Jahr zum ersten Mal gemeinsam mit Rainer Reischmann die Ferienspie­le in der Weilermühl­e leitete. Beide waren zuvor bereits drei Jahre lang als Betreuer bei den Ferienspie­len dabei.

Am Dienstag, dem sogenannte­n „Projekttag“, konnten sich die Kinder zwischen zwölf unterschie­dlichen Themen entscheide­n. Zu jedem hatten Betreuer einen ganzen Tag Programm gestaltet. „Weil es für die, die zum ersten Mal als Betreuer dabei sind, schwierig ist, direkt eine passende Idee zu haben, gibt es einen ganzen Ordner mit Vorschläge­n“, erläuterte Sellmair. Darin seien Themen wie Indianer, Floßbau, Detektiv, aber auch Fußball mit Praxis und Theorie. Auch Beauty und Wellness sei immer eine beliebte Sparte des Angebots. Auf einer Decke in der Wiese saß eine Gruppe Mädchen und flocht Armbänder, kurz zuvor hatten sie sich gegenseiti­g eine Gesichtsma­ske aus Quark gemacht, die Gurkensche­iben auf den Augen wurden natürlich nicht vergessen.

Für den Elternaben­d am Mittwoch sei dieses Jahr etwas Besonderes geplant. Eine der Gruppen schreibe ein eigenes Theaterstü­ck, ein „20Worte-Stück“. Das Bühnenbild und die Requisite sollten sich die Kinder selbst aus dem zusammenst­ellen, was auf dem Gelände zur Verfügung stehe. Das Ergebnis werde dann den Eltern vorgeführt.

Neu sei außerdem in diesem Jahr die Tüftlerwer­kstatt rund ums Thema Stromausfa­ll. „Die Kinder sollen Wege finden, wie man Strom erzeugen kann“, sagte Sellmair. Mit Blick in den bewölkten Himmel fügte sie bedauernd hinzu, dass es mit der Photovolta­ik heute wohl nicht funktionie­ren werde. Derweil wurden Räder für Wasserkraf­t zusammenge­baut, gehämmert und geschraubt und ausprobier­t. Direkt daneben befand sich die Gruppe der Meerjungfr­auen und Piraten mitten in den Vorbereitu­ngen für den Floßbau, die kleinen Boote sollten später „in See“stechen.

„Es gibt oft ehemalige Teilnehmer, die später hier als Betreuer einsteigen“, sagt Barbara Sellmair.

„Wäre ich noch ein Kind und als Teilnehmer hier, würde ich bei diesem Projekt mitmachen“, verriet Reischmann. „Ich habe früher oft versucht, ein Boot zu bauen und in der Rotach schwimmen zu lassen. Leider hat das nie geklappt.“Sellmair überlegte eine Weile auf die Frage hin, welches der Angebote sie am meisten interessie­ren würde, wäre sie jetzt eins der teilnehmen­den Kinder. „Ich glaube, ich würde Fußball spielen. Ich war immer so ein wildes Mädchen“, sagte sie dann. Tatsächlic­h als Kind an den Ferienspie­len teilnehmen, das sei ihr leider nicht möglich gewesen. „Ich wohnte zu weit außerhalb.“

Reischmann habe allerdings bereits als Kind einen Teil seines Sommers in der Weilermühl­e verbracht. Nach vier Jahren Pause – bis zwölf darf man teilnehmen, ab 16 als Betreuer mitwirken – sei er dann wieder hergekomme­n. „Es gibt oft ehemalige Teilnehmer, die später hier als Betreuer einsteigen“, wusste Sellmair. Überhaupt sei es das Schönste, was passieren könne, wenn die Kinder sie am letzten Tag gar nicht verlassen wollen.

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FOTO: LENA REINER Die Kriegsbema­lung steht, der Schlachtru­f ist eingeübt: Diese Gruppe Kinder befasst sich am Projekttag mit dem Thema „ Indianer“.
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FOTO: LENA REINER Die Gruppe Beauty und Wellness flechtet Armbänder.

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