Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Nach verpatztem Start wird es danach immer besser
Jugendsegler des Yachtclub Langenargen sind erfolgreich in Travemünde – 18 Wettfahrten gehen über die Bühne
LANGENARGEN (sz) - Bei den Internationalen deutschen Jugendmeisterschaften in Travemünde haben sich die kompletten deutschen Jugendbootsklassen während der Travemünder Woche zur zweitgrößten Jugendregatta der Welt getroffen. Die 29erKadersegler des Landesseglerverbandes vom Yachtclub Langenargen Niklas und Alisa Engelmann, Christoph Winkelhausen mit Vorschoter Paul Fräntzki und Moritz Buck mit Vorschoter Luca Schneider waren mit am Start.
Im Rahmen der sechstägigen Veranstaltung starteten laut Pressebericht die 100 Segler bei insgesamt 18 Wettfahrten, was oftmals bis zu sieben Stunden Einsatz auf dem Wasser bedeutete. Niklas und Alisa Engelmann gehören mit ihren 18 Jahren zu den „älteren und größeren Teams“im Feld der 29er. Vor allem bei leichten Winden ist das Gewicht nachteilig, weil bei der geringeren Geschwindigkeit mehr Wasser verdrängt werden muss. Niklas Engelmann der Steuermann des Teams, der erst seit August 2016 mit seiner Vorschoterin und Schwester Alisa zusammen aus dem 420er in den 29er umgestiegen ist, beschreibt, dass „die unbeständigen und leichten Winde und Winddreher am ersten Tag schwierig zu segeln waren und dann kam auch noch ein unglück- licher Frühstart hinzu, so dass wir am Ende des ersten Tages nur auf dem enttäuschenden 26. Platz lagen und das nach Gesamtrang fünf im vergangenen Jahr“.
Doch nach ein paar Leichtwindtagen setzte sich vor Travemünde eine starke Brise durch, so dass am Ende die Geschwister Engelmann als drittes deutsches Team den Wettkampf abschlossen.
Sprung auf Platz vier
Mit kontinuierlichen Zwischenplatzierungen in den folgenden zwölf Rennen unter den Besten zehn kämpften sie sich noch auf Gesamtrang sechs nach vorne. Somit konnten sie sich auf der gesamtdeutschen Rangliste auf Platz vier der 29er-Wertung verbessern.
Clubkamerad Moritz Buck mit seinem Vorschoter Luca Schneider (YCRA) kamen die Starkwindtage auch mehr entgegen. Auch sie konnten sich gegen Ende auch mit einem verpatzten Start noch stark steigern. Am letzten Wettfahrttag konnten sie das Team Engelmann noch abfangen und wurden mit nur zwei Punkten Vorsprung mit Gesamtrang fünf zweitbestes deutsches Team. Christoph Winkelhausen und Paul Fräntzki (BYCÜ) sicherten sich mit konstanten Einzelplatzierungen zwischen Platz zehn und 25 den guten Gesamtrang 17 im vorderen Drittel der Gesamtkonkurrenz. Die noch junge Bootsklasse 29er trifft den Nerv der Zeit.
Mit dem Nachwuchs-Skiff lassen sich Geschwindigkeiten von weit über 20 Knoten erzielen und gerade das Geschwindigkeitspotenzial fasziniert die Jugendlichen. Allerdings ist der 29er durch die Form wesentlich kippeliger, weshalb neben ausreichend Wasserstunden vor allem auch Ausdauer-, Kraft- und Koordinationstraining eine bedeutende Rolle im Segeltraining spielen, um den Skiff insbesondere bei schwierigeren Windund Wellenbedingungen zu beherrschen. Der 29er gilt als Vorstufe für den olympischen Skiff 49er. Deshalb ist die kommende Teilnahme bei der Europameisterschaft in der Bretagne Ende August auch die letzte Regatta im 29er für die Geschwister Engelmann und Moritz Buck mit Vorschoter Luca Schneider. Beide Teams steigen bereits ab September, aufgrund ihrer guten Leistungen und ihres Alters, in den großen Bruder, die olympische Klasse 49er um.