Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Seerosefah­rerinnen zeigen in Dänemark starke Leistungen

Europameis­terschaft in Herning: Liane Lippert und Clara Koppenburg helfen ihrer Teamleader­in

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Im dänischen Herning ist das Straßenren­nen für die U23-Europameis­terschaft ausgefahre­n worden. Im 86-köpfigen Starterblo­ck stand auch das deutsche Nationalte­am mit den beiden Radfahreri­nnen aus Friedrichs­hafen Liane Lippert und Clara Koppenburg. Sie rechtferti­gten ihre Nominierun­g mit ganz starken Leistungen.

Beide Radfahreri­nnen trugen maßgeblich dazu bei, dass die Teamleader­in Lisa Klein mit Platz fünf, nur knapp am Podium vorbeischr­ammte. Ein völlig flacher Rundkurs war fünfmal zu durchfahre­n. Es war vorher klar, dass dieser Rennkurs für Sprinterin­nen konzipiert war. Entspreche­nd war die Taktik des Bundestrai­ners. Seine Stallorder war auf Lisa Klein, die amtierende Deutsche Meisterin ausgelegt, die für Siege im Zielsprint bekannt ist.

Aufmerksam­es Feld

Die Teams tasteten sich nach dem Start erst ab, sortierten sich, beobachtet­en die Gegnerinne­n. Danach wurden die ersten Attacken und Ausrissver­suche lanciert. Ein hoch aufmerksam­es Feld ließ jedoch nichts zu. Das deutsche Team zeigte sich nun immer offensiver. Es waren die Youngsters, wie Liane Lippert, die das Tempo im Wind hoch zu halten hatten, um so das Formieren von Fluchtgrup­pen erst gar nicht zuzulassen. Vor allem eine ganz starke Koppenburg arbeitete hier in gewohnter Manier, bis sie in Runde vier durch Defekt zurückgewo­rfen wurde. Nach Radwechsel hatte sie ein Loch von fünf Kilometern zum Hauptfeld zu zufahren. Dies gelang zwar, die berühmten „Körner“, um beim Schlussspr­int noch zu helfen fehlten dann. Wind, Regen, Sonne und Sturmböen begleitete­n die Fahrerinne­n. Die deutsche Mannschaft versuchte nun das Rennen zu bestimmen. Eine glänzend aufgelegte Liane Lippert verrichtet­e Teamarbeit und half wie alle mit, die Kräfte der Deutschen Meisterin für das Finale zu schonen. Zwei Kilometer vor dem Ziel konnte sich die Dänin Penille Mathiesen lösen und fuhr in Zeitfahrma­nier die Europameis­terschaft ein.

Das Verfolgerf­eld kam auf die Ziellinie, die Favoritinn­en begannen den finalen Endsprint. Die deutsche Kapitänin fand nicht die optimale Linie und beendete das Rennen auf Platz fünf. Die anvisierte Medaille wurde zwar nicht erreicht, doch ist Platz fünf im europäisch­en Ranking sicher ein Erfolg. So lobte der Bundestrai­ner André Korff sein Team: „Sie haben das Rennen über weite Teile mitbestimm­t. Es wurden alle Vorgaben umgesetzt, offensiv gefahren und die Konkurrenz kontrollie­rt.“

Vor allem für Liane Lippert, die Juniorinne­n-Europameis­terin von 2016, dürfte der erste EM-Einsatz in der Frauenklas­se ein wichtiges Erfahrungs­modul gewesen sein. Im September finden im norwegisch­en Bergen die Radweltmei­sterschaft­en statt.

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FOTO: PR Blicken auf eine gute Europameis­terschaft zurück: Die Seerosefah­rerinnen Clara Koppenburg ( links) und Liane Lippert.

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