Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
DHBW-Studie: 35 Prozent trauen Volkswagen noch
RAVENSBURG (sz) - Die Forscher der DHBW Ravensburg sind bereits im dritten Jahr des Abgasskandals, dem Image von Volkswagen und der Automobilindustrie nachgegangen. Das berichtet die Hochschule in einer Pressemitteilung. Das Ergebnis sind keine guten Nachrichten für VW: Der Skandal um den manipulierten Schadstoffausstoß beschädigt auch weiter das Ansehen von VW, während sich das der gesamten Branche allmählich wieder erholt.
Zuletzt befragte das Zentrum für empirische Kommunikationsforschung (ZEK) jeweils 500 Personen sowohl in Deutschland als auch in Indien, einem wichtigen Absatzmarkt für die deutsche Automobilindustrie. BMW, Mercedes und Audi belegen im deutschen Vertrauensranking nach wie vor die ersten drei Plätze. Nur 35 Prozent der Befragten sehen Volkswagen als vertrauenswürdig an. Damit nimmt VW unter den 15 meistzugelassenen Fahrzeugmarken den vorletzten Platz ein. Zum Vergleich: Mercedes und BMW werden fast doppelt so häufig als vertrauenswürdig bezeichnet.
„Der Dieselskandal wird von den Menschen vor allem mit VW in Verbindung gebracht, obwohl auch andere Hersteller bei den Abgaswerten manipuliert haben“, stellt Simon Ottler, Leiter des ZEK, fest.
Eine Ursache des Vertrauensverlusts liegt in der unzureichenden Krisenkommunikation. Nur 14 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Volkswagen offen mit der Krise umgeht. In Deutschland sehen 55 Prozent der Befragten einen Schaden für die Marke „Made in Germany“.
Ein anderes Bild ergibt sich für Indien. So sind hier nur ein Viertel der Befragten der Ansicht, dass „Made in Germany“in Folge des Skandals Schaden nimmt: „Die Stabilität des Vertrauens in deutsche Hersteller erscheint in Indien deutlich stärker gefestigt“, heißt es in der Mitteilung.