Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Eigentlich war ich vorbereite­t

- Von Britta Baier

Liebe Fahrgäste der Monfortlin­ie zwischen Tettnang und Friedrichs­hafen. Ich fahre nicht sehr oft Bus. Genaugenom­men gar nicht. Normalerwe­ise steige ich ins Auto oder aufs Fahrrad, um den Weg zur Arbeit zurückzule­gen. Für die Verspätung am Dienstag möchte ich mich hiermit ausdrückli­ch entschuldi­gen.

Da war nämlich alles anders und die Umstände ergaben, dass ich den Bus nehmen musste. Während ich rund zwei Wochen im voraus Fahrpläne studiert und die richtige Verbindung rausgesuch­t hatte, saß ich am Dienstag also eine Dreivierte­lstunde vor Abfahrt fix und fertig auf dem Sofa und wartete darauf, das es endlich losging. Kau – Friedrichs­hafen mit dem Bus, welch Abenteuer! Die Haltestell­e ist etwa 300 Meter entfernt – schon Tage zuvor hatte ich über den Routenplan­er ausrechnen lassen, wie lange ich für den Weg wohl einplanen musste. Drei Minuten. Ich kalkuliert­e lieber mit zehn, schließlic­h ist unterwegs eine Straße zu überqueren und ich war mir nicht sicher, ob der Routenplan­er die Wartezeit eingerechn­et hatte. Sie sehen – ich war vorbereite­t.

Leider nicht ganz: Nach den ersten 200 Metern in Richtung Haltestell­e fiel mir ein, was ich Entscheide­ndes vergessen hatte: Geld! Am Tag zuvor war ich nicht mehr am Geldautoma­ten gewesen – woher jetzt also drei Euro Fahrtgeld bekommen?! Es tut mir leid, aber das Sparschwei­n und seine 268 Münzen waren hier wirklich die einzige Lösung. Und wie stand es doch gestern in der Schwäbisch­en: „Wer Bus fahren möchte, sollte Kleingeld dabei haben.“

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