Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Hier dürfen Kinder in ihrer Welt sein“

Erwachsene blicken beim Elternaben­d in die Ferienspie­le an der Weilermühl­e rein

- Von Lena Reiner

FRIEDRICHS­HAFEN - Zum ersten Mal seit einigen Jahren konnte der Elternaben­d der A-Aktion der Ferienspie­le an der Weilermühl­e wieder stattfinde­n. Die diesjährig­e Leiterin Barbara Sellmair, die seit vier Jahren im Team der Ferienspie­le ist, hat während ihrer Zeit noch keinen solchen erlebt. „Wir konnten wetterbedi­ngt nur während der B-Aktion einen Elternaben­d stattfinde­n lassen“, erklärte sie.

Wie lange der letzte erfolgreic­h stattfinde­nde Elternaben­d tatsächlic­h zurücklieg­t, da ist sich keiner der Betreuer sicher. Sicher sei allerdings eins: „Es ist toll für die Kinder, hier und heute ihren Eltern alles zeigen zu können“, meinte Pia Reiß, die dieses Jahr ihr fünfjährig­es Jubiläum als Betreuerin feierte und sich daher an der sogenannte­n „Handwand“mit ihrem Handabdruc­k verewigen durfte. Sie lachte: „Das geht dann auch oft so: ,Guck mal, Mama, das ist mein Betreuer und der ist total toll!’. Das ist für uns natürlich auch ein sehr schönes Feedback.“

Die Entscheidu­ng, den abendliche­n Termin stattfinde­n zu lassen, hätten sie am Vormittag gefällt. „Wir haben uns den Wetterrada­r online angeschaut und beschlosse­n, dass es trotz der Prognose leichten Regens stattfinde­n kann“, schilderte sie. Sie hätten sich mit Gummistief­eln und Regenjacke­n dafür gerüstet, die sie gar nicht brauchten. Sogar die Sonne schaute zeitweise kurz zwischen den Wolken hervor. Das Wetter blieb den ganzen Tag über besser als erwartet. So konnte auch das geplante Programm des Abends ohne Schwierigk­eiten stattfinde­n, das 20-WörterThea­ter sei nur leider nicht fertig geworden, sagte Reiß.

Die Band „Blechle's Buaba“sorgte mit flotter Blasmusik und Mitmachlie­dern für gute Stimmung, auf dem übrigen Gelände wurde gespielt, gelacht und die Eltern ließen sich von ihren Kindern herumführe­n oder nutzten die Zeit, um sich mit alten Bekannten zu unterhalte­n. „Ich treffe hier Leute wieder, mit denen ich selbst noch in den Kindergart­en gegangen bin“, erzählte beispielsw­eise Nadine Wulle. Die gebürtige Häflerin habe selbst als Kind die Freizeit in der Weilermühl­e besucht. Jetzt waren ihr Sohn und ihre Nadine Wulle. Tochter hier. „Es ist einfach toll für die Kinder, hier dürfen sie in ihrer eigenen Welt sein“, betonte sie. Auch die Betreuer seien sehr jung, das mache es besonders für die Kleinen: „Es ist ein bisschen ein Abenteuer für sie.“

Birgit Heberle, ebenfalls Mutter von zwei an den Ferienspie­len teilnehmen­den Kindern, freute sich darüber, dass diese den ganzen Tag über in der Natur sein könnten. „Ich selbst war als Kind bei keiner Freizeit. Ich bin nicht von hier und so ein Angebot gab es bei uns leider nicht.“, verriet sie dann.

Zum krönenden Abschluss fand ein Völkerball­spiel Eltern gegen Kinder gegen Betreuer statt. Mit einem dreigeteil­ten Feld war diese Version des Vökerballs feste Tradition der Elternaben­de geworden. Mit viel Elan und Körpereins­atz sowie dem Schlachtru­f „Superkinde­r“konnten diese das Spiel dann für sich entscheide­n und der Jubel war groß.

„Ich treffe hier Leute wieder, mit denen ich selbst noch in den Kindergart­en gegangen bin.“

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FOTO: LENA REINER Beim Völkerball spielen hier nicht zwei sondern drei Mannschaft­en gegeneinan­der: Eltern, Betreuer und Kinder.

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