Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Willkommen im Seepark“

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Zum Badeverbot im Seepark, SZ vom 5. August: Man hätte auch schreiben können „Herzlich willkommen im Seepark“, Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er. Ich kann mich nicht mit einer Gemeinde identifizi­eren, die das Auslegen einer Decke auf einer Grünfläche als Vergehen tituliert und mit Geldbußen belegt, seien es 5 oder 5000 Euro. Noch viel weniger kann ich es glauben, dass die Gemeindeve­rwaltung sich tatsächlic­h über diesen öffentlich­en Aufschrei wundert. Warum soll eine friedliche, vielseitig­e Nutzung nicht möglich sein? Was ist mit dem Nonnenstei­n? Dem Künstlerec­k? Dem Lindenhofp­ark? Wo sind all die Vollzugsbe­amten, die dort die Tulpen vor den radikalen Picknicker­n retten? Das Nutzungsko­nzept muss erst einmal aufblühen dürfen – und wird sich dann selbst regulieren, wenn man es lässt. Schon allein deshalb, weil man an nur deutlich weniger als der Hälfte aller Tage überhaupt baden kann. Alle wollen etwas vom See. Alle haben ein Recht darauf. Anstatt abzugrenze­n sollte die Gemeinde das Miteinande­r fördern, allen voran der Bürgermeis­ter. Ohne Toleranz ist das nicht möglich. Toleranz urteilt nicht, sie sieht. Im besten Fall wird daraus Akzeptanz. Lasst uns alle nochmal einen Schritt zurückgehe­n. Die Gemeinde hängt ein neues Schild auf, mit der Aufschrift: „Willkommen im Seepark. Gehen Sie achtsam miteinande­r um.“Und in zwei Jahren sprechen wir dann nochmal. Dann über tatsächlic­he Gegebenhei­ten, und nicht über Ängste und Ressentime­nts. Lilly Milz, Kressbronn

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Das Schild, auf das sich der Leserbrief bezieht.

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