Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Basteln wie die Neandertaler
15 Kinder verbringen kreative Stunden bei der Oberteuringer Ferienbetreuung
OBERTEURINGEN - „Superhelden“oder auch „Weltreise“haben ihnen bereits jede Menge Spaß beschert; aktuell dreht sich für die Oberteuringer Ferienkinder alles um das Leben in der Steinzeit. Jede Woche ist bei der Ferienbetreuung Oberteuringen einem anderen Thema gewidmet, für das sich die Betreuerinnen zuvor ein passendes Programm überlegen. Seit fünf Jahren organisiert der Verein Pro Filius jeweils in den zwei ersten und den zwei letzten Wochen der Sommerferien eine Betreuung für Grundschulkinder in Oberteuringen.
Was genau sie aus ihrem Speckstein machen möchte, weiß Felicitas zwar noch nicht, doch voraussichtlich soll es ein Halskettenanhänger werden. Gemeinsam mit anderen Kindern sitzt die Zehnjährige auf dem Boden vor dem Martinus-Haus und bearbeitet mit einer Feile einen Speckstein. „Mir macht’s Spaß, aber es staubt ganz schön“, sagt die junge Oberteuringerin. Insgesamt 15 Kinder sind bei der „Steinzeitwoche“mit dabei. Auch der achtjährige Jona aus Unterteuringen ist konzentriert bei der Sache. Einen Anhänger in Pfeilform hat er sich vorgenommen, das Arbeiten mit den verschiedenen Feilwerkzeugen findet er „mittelschwierig“.
Larissa Gburek und Emely Stüdle stehen den Kindern dabei als Betreuerinnen zur Seite und organisieren das Programm. „Zwischendurch machen wir auch viel Sport mit den Kindern, gehen zum Beispiel auf den Fußballplatz oder auf die Skateanlage“, erklärt Larissa Gburek. Genügend qualifiziertes Personal für die Ferienbetreuung zu finden, sei gar nicht so einfach, weiß Alexander Reuter, Stellvertretender Vorstand von Pro Filius. „Meist sind es Erzieherinnen in der Ausbildung oder Studenten der PH Weingarten“, so Reuter. Betreut werden die Kinder entweder nur vormittags, oder optional bis 15 Uhr inklusive Mittagessen. Die Gemeinde unterstützt das Angebot finanziell.
Neben Speckstein steht außerdem auch das Herstellen von kleinen Lederbeuteln oder das Basteln mit Ton auf dem Programm. Nicht ohne Stolz berichtet der achtjährige Jona, was er bereits „getont“hat: „Einen Zahn, eine kleine Schüssel und ein Trinkhorn“. Mit den Ergebnissen haben die Betreuerinnen bereits weitere Pläne. „In ein paar Tagen wollen wir die wahrscheinlich anmalen“, verrät Larissa Gburek.