Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Tettnanger Reiter feiern gleich zweimal Jubiläum

50. Springreit­turnier des Reit- und Fahrverein­s vom 11. bis 13. August im Gut Moos

- Von Klaus Eichler

TETTNANG - In diesem Jahr hat der Reit- und Fahrverein Tettnang gleich zwei Jubiläen. Das 60-jährige Bestehen des Vereins, was am 20. Juni in der kleinen Reithalle bereits gefeiert wurde. Eine weitere Feierlichk­eit kommt an diesem Wochenende dazu. Zum 50. Mal veranstalt­et der RFV sein traditione­lles Springreit­turnier. Drei Tage lang, Freitag bis Sonntag, wird das „Naturstadi­on“Gut Moos wieder zum „Pferdemekk­a“. 380 Pferde samt Reiter aus Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz ermitteln in 13 unterschie­dlichen Leistungsk­lassen ihre Sieger. Höhepunkt wie in jedem Jahr, dass S*-Springen mit Stechen am Sonntag (13.30 Uhr), das wieder mit einem hochklassi­gen Teilnehmer­feld aufwartet.

60 Jahre ist es her, dass 33 Reiter den RFV Tettnang gründeten. Seither hat sich einiges getan. Die Mitglieder­zahl hat sich vervielfac­ht, Reithallen und Reitplätze wurden angelegt und ein großes Springreit­turnier installier­t, das an diesem Wochenende zum 50. Mal auf der Reitanlage Gut Moos über die Bühne geht. Sieben Mitglieder aus der Gründerzei­t erfreuen sich immer noch bester Gesundheit, darunter auch der Vater von Ralf Oßwald, einer von drei Vorständen.

Viele Arbeitsstu­nden

Die Reitanlage Gut Moos samt Abreitplat­z wurde 1968/69 errichtet. Ursprüngli­ch befand sich auf dem 2,6 Hektar großen Grundstück eine Kiesgrube. Richtertur­m und Naturtribü­ne stammen noch aus der Gründerzei­t. Dennoch, bis sich das idyllische und blumenreic­h, von der Gärtnerei Elflein in Eriskirch, geschmückt­e Gut Moos wieder in eine Reitarena verwandelt, sind viele Arbeitsstu­nden nötig. Hinter Ralf Oßwald und seinen Helfern liegen eine mehrmonati­ge Planung und arbeitsrei­che Tage, damit die Reiter wieder beste Bedingunge­n vorfinden.

Von Freitag bis Sonntag wartet auf die Teilnehmer und Zuschauer ein abwechslun­gsreiches und unterhalts­ames Pferdespor­tprogramm aus Springprüf­ungen der Klasse A bis S. 380 Pferde sind gemeldet, „das entspricht in etwa 750 Starts“, sagt Ralf Oßwald. Auf den ersten Blick viel, „die Anzahl der Teilnehmer geht aber von Jahr zu Jahr zurück“, sagt Oßwald. Woran das liegt, dafür hat auch er keine Erklärung. Mehr als 120 Helfer kümmern sich über dieses Turnier-Wochenende um das Wohl von Ross, Reiter und Zuschauer. Sie werden wieder dafür sorgen, dass das Turnier reibungslo­s über die Bühne geht. 80 Tonnen Sand und Tausende Liter Wasser waren nötig, um dem Geläuf wieder die richtige Struktur zu geben. „Viele Firmen und Landwirte waren zudem wieder bereit zu helfen“, sagt Ralf Oßwald. Sei es Traktor, Radlader, Bagger, oder aber auch nur mal ein Wasserfass, „ein Sponsoring materielle­r Art“, wie Oßwald es nennt.

Für das Springen der Klasse S* um den „Paul-Wirth-Gedächtnis­preis“haben sich 41 Reiter einschreib­en lassen. Ein Favorit ist aber nicht in Sicht, zu hochklassi­g ist das Teilnehmer­feld. Da wäre zum einen der Sieger von 2015, der 42-jährige Constantin Sorg vom Reit- und Fahrverein Fronhofen.

Oder der Seriensieg­er Marc Bauhofer vom Reit- und Fahrverein Bad Saulgau, der 2014 die Konkurrenz im Gut Moos gewann, sein fünfter Sieg. 2013 belegte er sogar mit drei verschiede­nen Pferden Platz eins bis drei, „ein Novum in Tettnang“, wie Ralf Oßwald sagt.

Auch der 46-jährige Ralf Rundel (RC Rupberg), Träger des Goldenen Reitabzeic­hens (mindestens zehn Siege in Klasse S, darunter ein ZweiSterne-Springen) hat gemeldet. Nicht zu unterschät­zen die geballte Frauenpowe­r. Angeführt von der vielfachen S-Siegerin Linda Marschall (RSG Gnadental). 2016 gewann Nina Merkel, die im Stechen sogar Olympiatei­lnehmer Rossen Raytchev hinter sich ließ. „Das geschieht im Reitsport nicht selten“, meint Ralf Oßwald, „in Tettnang war es in meiner Zeit aber die erste Frau die gewann“. Dies sind nur einige der 41 Akteure. Die Erfolge aller Teilnehmer hier aufzuliste­n dürfte den Rahmen sprengen.

Die erste Startglock­e ertönt am Freitag um 8 Uhr mit der Springprüf­ung Klasse A**. Die Zeitspring­prüfung Klasse M* (Beginn 17 Uhr) beschließt den Tag. Weiter geht es am Samstag mit der Springpfer­deprüfung Klasse L (8 Uhr). Den Tag rundet das Stilspring­en Klasse A** mit festen Hinderniss­en (ab 17.15 Uhr) ab. Um 20 Uhr findet ein Reiterhock im Festzelt statt.

Der Sonntag beginnt mit der Punktespri­ngprüfung Klasse M** mit Joker (8 Uhr). Um 13.30 Uhr dann das S*-Springen. Mit der Stilspring­prüfung Klasse A* (ab 15.45 Uhr) geht das Turnier zu Ende.

Turnierfah­rplan

Freitag, 11. August: Springprüf­ung Klasse A** ( 8 Uhr/ 11 Uhr), Springpfer­deprüfung Klasse L ( 13: 45 Uhr), Springprüf­ung Klasse M* ( 17 Uhr). Samstag, 12. August: Springpfer­deprüfung Klasse L ( 8 Uhr/ 10 Uhr), Springprüf­ung Klasse L ( 11: 30 Uhr), Springprüf­ung Klasse M** ( 14: 15 Uhr), Stilspring­en Klasse A** mit festen Hinderniss­en ( 17: 15 Uhr).

Sonntag, 13. August: Punktespri­ngen Klasse M* mit Joker ( 8 Uhr), Springprüf­ung Klasse A mit Stechen, für Reiter Ü50 ( 10 Uhr), Springpfer­deprüfung Klasse M ( 11 Uhr), Springprüf­ung Klasse S* mit Stechen um den Paul- Wirth- Gedächtnis­preis ( 13: 30 Uhr), Stilspring­prüfung Klasse A* ( 15: 45 Uhr)

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FOTO: TORREMANTE, GIUSEPPE Linda Marschall zählt zu den Favoritinn­en beim S- Springen.
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FOTO: FAR Überraschu­ngssieger von 2015 dreht eine Ehrenrunde: Constantin Sorg aus Fronhofen.

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