Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Do-Days machen den „Traum vom Fliegen“erlebbar
Spektakuläres Flugwochenende zieht Tausende Besucher an
FRIEDRICHSHAFEN – Die Do-Days haben am Wochenende einmal mehr die Massen begeistert. Zeigte sich der Samstag wettertechnisch noch von der eher bescheidenen Seite, so trumpfte der Sonntag mit strahlendem Sonnenschein und bestem Flugwetter auf. „Mit über 10 000 Besuchern liegen wir dank des grandiosen Sonntags über den Zahlen von 2016. Die Do-Days sind ein Anziehungspunkt für alle Flugbegeisterten“, sagte Philipp Lindner, Sprecher des Dornier-Museums.
Das Museum kündigte im Vorfeld 55 historische und aktuelle Luftfahrzeuge an, darunter eine Transall C-160 in der Sonderlackierung „Silberne Gams“, die Ju 52 „Tante Ju“, den Hubschrauber CH-53 der Bundeswehr, eine North American Trojan T28 der Flying Bulls, eine Messerschmitt M 17, eine Yak-52, den Doppeldecker Antonov An-2, sowie eine Boeing Stearman, eine Ryan STA aus dem Jahr 1930, eine Kinner Sportster sowie die Fliegerstaffel aus Altenrhein. „Leider haben uns aufgrund der Wetterprognosen am Samstagvormittag einige Piloten absagen müssen. Wichtig aber ist, dass unsere Besucher tolle Stunden erleben durften. Bei den Do-Days wird der Traum vom Fliegen für jeden spürbar“, freute sich auch Museumschef David Dornier. Man wolle das Gefühl, die Technik, aber auch die Geschichte der Luftfahrt direkt transportieren und erlebbar machen.
Pilot Martin Schifferer zeigte sich begeistert: „Hier kann man fachsimpeln, mitfliegen, anfassen und unsere Leidenschaft für die Fliegerei regelrecht aufsaugen. Und genau das ist den Machern und allen Protagonisten mehr als gelungen.“
Waren die Rundflüge mit der Tante Ju schnell ausverkauft, so standen am Samstag und Sonntag die Besucher vor allem am Helikopter-Stand Schlange, um sich ein begehrtes Ticket für die Rundflüge zu sichern. „Wir sind mit Freunden aus Sindelfingen an den Bodensee gekommen und freuen uns Jahr für Jahr auf die Do-Days. Hier wird Luftfahrtgeschichte gelebt, diese fliegenden Klassiker sind eine Wucht, besonders gefällt mir die Jubiläums-Transall ,Silberne Gams’“, sagte Ralph Stricker, selbst erfahrener Segelflieger. Tatsächlich feiert das Lufttransportgeschwader 62 in Penzing sein 60-jähriges Bestehen, worauf sich die große Transportmaschine eigens im Look der 70er-Jahre silbern präsentierte.
Hoch im Kurs stand natürlich die Do 27, ein robustes und unglaublich vielseitig einsetzbares und zuverlässige Flugzeug, das durch den Tierfilmer Bernhard Grzimek in Zebra-Bemalung mit Forschungsflügen über die Serengeti zu Weltruhm gelangte. „Dieses fantastische Flugzeug ist nicht einfach zu fliegen, aber es will geflogen werden“, meinte Martin Schifferer während des Überfluges zur Insel Mainau.
Überhaupt war für jeden etwas geboten. Wer es spektakulär und mal so richtig laut brauchte, war bei der Airshow mit den Flying Bulls bestens aufgehoben. Parallel dazu zeigte die Flughafen-Feuerwehr mit Demonstrationsübungen ihre Leistungsstärke. Vor allem beim jüngeren Publikum stand dagegen der Virtual-Reality-Rundflug hoch im Kurs: „Hammer, wie echt sich das anfühlt. Ich meinte, ich fliege wirklich“, schwärmte Urs Bellig aus Sonthofen, bevor er den Formationsflug der Fliegerstaffel Altenrhein bestaunte und im Anschluss gemeinsam mit Freundin Lilly die zahlreichen Exponate in der Museumshalle erkundete.