Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Die Do 27 lässt sich im Extremfall noch mit 50 km/h fliegen
FRIEDRICHSHAFEN - Nach dem Flug mit der Do 27 zur Insel Mainau sprach SZ-Mitarbeiter Andy Heinrich mit dem Piloten Martin Schifferer über die Veranstaltung und das Gefühl des Fliegens.
Herr Schifferer, wie sind sie zum Fliegen gekommen?
Als Privatflieger kam ich zur Bundeswehr und genoss eine Ausbildung zum Jetpiloten. Heute fliege ich bei einem Luftfahrtunternehmen als erster Offizier eine Boeing 737. Die Do 27 begleitet mich seit meinen Anfängen.
Was zeichnet dieses Flugzeug aus?
Es ist zum einen der Anspruch an die Maschine, die nicht einfach zu fliegen ist. Die Do 27 ist extrem vielseitig und zuverlässig. Es ist ein Flugzeug vom alten Schlag, die Redundanz ist immer gegeben, technische Mängel sind sehr selten. Hinzu kommt, dass man im Extremfall die Do sehr langsam, runter bis 27 Knoten (50 km/h) Geschwindigkeit, fliegen kann.
Wie viele Flüge absolvieren Sie während der Do-Days, macht das überhaupt noch Spaß?
So etwa zehn Flüge am Tag mit unseren Passagieren. Auch wenn mir das Fliegen sehr viel Freude bereitet, so ist es wichtig, sich immer auf höchstem Niveau zu konzentrieren, Routine kann sehr schnell, auch aufgrund von Konzentrationsmängeln, gefährlich werden. Bei unserer Landung hatten wir mit Wirbelschleppen eines anderen Flugzeuges zu kämpfen, Sie haben gemerkt, wie schnell da eine ganz spezielle Situation aufkommen kann.
Wie sehen Sie persönlich die Do-Days in Friedrichshafen?
Diese Veranstaltung strahlt eine tolle Faszination aus. Die Nähe zum Museum, die Aura „Dornier“mit seiner bewegten Luftfahrtgeschichte hat etwas ganz Spezielles. Wir sind stolz, hier als Piloten ein Teil des Ganzen sein zu dürfen.