Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Berlin zahlt Überführung und Restaurierung
Sommerfest des Freundes- und Förderkreises Dornier-Museum im Zeichen der „Landshut“
FRIEDRICHSHAFEN – Als Attraktivität für die Stadt und die Region hat Museumsdirektor David Dornier am Freitagabend beim Sommerfest des Freundes- und Förderkreises Dornier Museum die Platzierung der „Landshut“in Friedrichshafen gelobt. „Wir wollen Geschichte erzählen. Geschichte, die mit Rechtsstaat und Sicherheit der jungen Bundesrepublik zu tun hat“, sagte er unter dem Beifall der einigen hundert ehemaligen Dornianer, die trotz der widrigen Witterung bis aus München gekommen waren.
Der neue Museumschef hofft, die Zweifler des Vorhabens noch zu Befürwortern machen zu können, nachdem nun feststeht, dass die Überführung und Restaurierung der „Landshut“komplett von Berlin finanziert werde. Das sei nicht von vornherein klar gewesen. Die „Landshut“nach Friedrichshafen zu holen sei richtig und wichtig und könne der Stadt und der Region gut tun, sagte er. Vor der Geschichte dürfe man sich nicht wegducken und man wolle hier keine RAF-Ausstellung inszenieren. Wichtig sei, das Thema Rechtsstaat und Sicherheit aufzunehmen, und dazu Fachleute der Geschichte hierher zu bekommen. „Es sieht alles ganz gut aus“, sagte David Dornier vor der Pressekonferenz am heutigen Montag mit Außenminister Sigmar Gabriel im Dornier-Museum. Und: „Wir würden uns freuen, wenn wir das alles hier machen dürften.“
Zum künftigen Museumskonzept erklärte er, von der Familie den Auftrag bekommen zu haben, das Haus attraktiver zu machen und die Kosten herunterzufahren. Für die jungen Leute soll Dornier nicht in Vergessenheit geraten, kündigte David Dornier eine Strategieänderung an, hin zu neuen Themen. Es reiche nicht aus, dass das Museum „schön ist“. Eines dieser neuen Themen sei die „Landshut“. Seine Familie habe lange überlegt und sich schließlich entschlossen, sie nach Friedrichshafen zu holen. Mit der „Landshut“werde das Museum einen ganz neuen Stellenwert bekommen und stabiler werden, weil mehr Erträge in die Museumskasse spülen.
50 Jahre Do 31
David Dornier kündigte für nächstes Jahr eine Sonderausstellung zum 50jährigen Bestehen des Senkrechtstarter-Flugzeugs Do-31 an. Auch andere Technologien (Drohnen) sollen das Einschlagen in eine andere Museumsrichtung unterstreichen. Worunter auch lustige Geschichten sein sollen wie die Dornier-Versuche mit dem Delta-Auto, der Zündapp (Janus), oder eine Sonderausstellung mit dem Titel „Kleine Autos – große Geschichte“mit Unterstützung der ZF. „Es ist ziemlich interessant, was wir alles in der Pipeline haben“, sagte der Auto-Fan David Dornier. Darunter auch ganz unspektakuläre Dinge: So werden auf der Speisekarte im Museums-Restaurant künftig nur noch drei Speisen stehen. Die aber „handgemacht“und von „deutlich erhöhter Qualität“.
Als attraktiven Lernort gerade für jüngere Leute hat der Vorsitzende des Freundeskreises, Professor Horst Baier, in seiner Begrüßung das Dornier-Museum bezeichnet und eine Vorschau auf die bevorstehenden Veranstaltungen gegeben. In den vergangenen Wochen sei viel passiert, meinte er. Dabei sprach er unter anderem die Umgestaltung der Galerie und die Ankunft der „Landshut“an, die, wie auch er glaubt, die Attraktivität des Museums weiter steigern würde.
Bei wenig einladenden Temperaturen blieben die Tische und Bänke im Freien – wo die Gäste viele Gourmetfreuden erwarteten – nicht lange besetzt. Mehr und mehr wurde das Sommerfest bei Herbstwetter ins Restaurant verlegt.