Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Diether F. Domes liebte den öffentlichen Raum
Vorübergehende finden im Kunstpark am See ausgewählte Werke des „Meisters der Linie“
LANGENARGEN - Diether F. Domes hätte sich am Freitagabend über die zahlreichen Besucher der Eröffnung des Kunstparks am See gefreut, denn als Hommage an den im Oktober verstorbenen Künstler werden dieses Jahr Zeichnungen und Glasbilder des „Meisters der Linie“gezeigt.
Während die Einführung noch unter dem schützenden Dach der Konzertmuschel stattfand, konnten die Kunstfreunde anschließend trocken an den acht großen Bildinstallationen vorübergehen, die sich bis 31. Oktober vom Schloss bis in die Uferanlagen ziehen.
„Wenn man bei so einem Wetter das Haus verlässt, muss man eine hohe Motivation haben oder etwas ganz Besonderes erwarten“, meinte Bürgermeister Achim Krafft, und das sei hier auch zu sehen. In seiner Begrüßung gedachte er auch der verstorbenen Museumsleiterin Angela Heilmann, deren Beerdigung in München er am Vormittag mit einer kleinen Langenargener Delegation beigewohnt hatte. Das diesjährige Thema habe sie noch mit ausgewählt. Sein Dank für das Zustandekommen des Kunstparks galt der Familie Domes und den Sponsoren und er galt dem Kreiskulturamt. In dessen Leiter Stefan Feucht habe Langenargen einen guten Partner gefunden, mit dem auch schon Gespräche geführt wurden, was die Zukunft des Museums betreffe. Feucht hatte noch zusammen mit dem Künstler Diether F. Domes die Ausstellung konzipiert, die dann in Absprache mit der Gemeinde zuerst im Roten Haus in Meersburg gezeigt wurde und danach ins Langenargener Museum wanderte, wo sie noch bis Mitte Oktober zu sehen ist. So dürfen die für den Kunstpark ausgewählten Kunstwerke einerseits für sich stehen und zugleich Lust machen, die umfangreiche Ausstellung im Museum zu besuchen.
Es sei immer Domes’ Anliegen gewesen, die Kunst nach draußen in den öffentlichen Raum zu bringen: „Jeder kann hier der Kunst begegnen“, sagte Ulrike Niederhofer, die die gemeinsame Ausstellung kuratiert hatte und nun durch den Kunstpark führte. Ausführlich beschrieb sie vor den einzelnen Werken, was sie selbst darin sah.
Die Auswahl der Werke, an der Carolin Kramer, Sachbearbeiterin der Gemeinde für Kultur, ebenso mitgewirkt hatte wie die Familie Domes, stellt die wesentlichen Seiten des Künstlers vor: Zeichnungen sind ebenso vertreten wie seine Glasfenster, thematisch wird seine Liebe zur Natur wie seine intensive Beschäftigung mit dem christlichen Glauben deutlich. Wie stolz war er, dass er das Antependium für die wieder aufgebaute Frauenkirche Dresden schaffen durfte, und mit großer Freude hatte er die gläserne Altarrückwand für die St. Mauritiuskirche in Oberengstringen bei Zürich geschaffen, die durch eine raffinierte Hintergrundbeleuchtung besonders zur Geltung kommt. Auch sein Kirchenfenster für den Reformator Urbanus Rhegius in der evangelischen Friedenskirche hat hier seinen Platz gefunden. Das zweite Thema ist die Natur, der See, die ihm stets Anregungen für seine ganz eigene Bildsprache boten.