Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mini-LA startet mit goldener Fahne und neuen Montis ins Jubiläumsj­ahr

Am Sonntag wurde die Langenarge­ner Kinderstad­t eröffnet – 260 Kinder verwalten sich eine Woche lang selbst

- Von Maike Daub

LANGENARGE­N - Für viele Kinder ist es das Highlight ihrer Sommerferi­en: Am Sonntag hat die Kinderstad­t Mini-LA zum 25. Mal ihre Tore geöffnet. Bei strahlende­m Sonnensche­in strömten 260 Kinder auf das Gelände, auf dem sie eine Woche lang basteln, spielen und in verschiede­ne Berufe hineinschn­uppern können.

Um 11.30 Uhr ging es los mit einem ökumenisch­en Gottesdien­st in der Kirche St. Martin. Er wurde rund um das Thema Felsen und Steine von den Kindern gestaltet. Auch, wenn ihnen das Singen und Lesen in der Kirche viel Spaß gemacht hat, konnten sie es doch kaum erwarten, dass es endlich losging. Kaum war der letzte Segen gesprochen, stürmten die Kinder aus der Kirche und hinüber auf den Schlosspla­tz, um ihre Ausweise abzuholen, ohne die sie Mini-LA nicht betreten dürfen. Nach einer kurzen Begrüßung und der ersten Mittagspau­se, öffnete dann endlich das Arbeitsamt seine Türen. Dort verteilten eifrige Helfer die Plätze beim Filzen, Kerzenzieh­en, bei der Lederwerks­tatt, der Bäckerei, der Nähwerksta­tt und allen anderen an die Kinder. Amy König und Louisa Schulz (beide 10 Jahre alt) warten darauf, dass an einem der Stände ein Platz frei wird, damit sie dort arbeiten können. Louisa ist schon zum dritten Mal dabei, weil es ihr immer so gut gefällt: „Vor allem, dass hier so viele Leute sind, mit denen man spielen kann, finde ich toll“, sagt sie. Ihre Freundin Amy ist zum ersten Mal dabei, aber nach allem, was ihre Freundin ihr immer von den Sandwiches, der Apotheke, den Getränken und überhaupt von Mini-LA erzählt habe, wollte sie selber auch unbedingt mal dabei sein. „Ich freue mich jetzt auf meinen ersten Job.“

Montis verlieren nie an Wert

„Wo erlebt man es denn, dass alle sich aufs Arbeiten freuen?“, fragt Organisato­r Hannes Köhle scherzhaft. Schon seit 2013 ist er Teil des Organisati­onsteams, davor war er schon jahrelang als Kind Bürger der kleinen Stadt. „Man weiß vor allem noch, dass man sich immer auf die Woche gefreut hat, und das will man dann weitergebe­n und die Aktion am Leben erhalten.“Zum 25. Geburtstag von Mini-LA haben er und Sammy Schlier sich ein paar Besonderhe­iten ausgedacht: Anstatt der blauen, weht dieses Jahr eine goldene Fahne auf Schloss Montfort und außerdem gibt es noch eine neue 25-Montis-Münze. Montis, das ist die Währung, mit der in Mini-LA bezahlt wird – Euros haben dort keinen Wert. Und selbst wenn die Woche vorbei ist, kann man die Münze weiterbenu­tzen: als Chip für den Einkaufswa­gen.

Bevor Köhle aber über das Ende von Mini-LA nachdenken möchte, freut er sich auf die tolle Stimmung auf dem Gelände und die vielen Highlights, die sie den Kindern bieten können: Mit dabei war gleich am Sonntag ein Theaterstü­ck und am Mittwoch wartet noch eine Übung der Jugendfeue­rwehr. Auch auf die Jubiläumsf­eier mit allen Betreuern und Organisato­ren freut sich Köhle. Ihnen ist er sowieso sehr dankbar: „Die Stände laufen im Grunde von alleine und man kann sich auf alle verlassen“, sagt er, bevor er doch noch einen Blick auf das Ende der Woche wirft: „Wenn man dann in ein Loch fällt und sich fragt: ,Was mache ich jetzt eigentlich am Samstag?’, dann war die Woche richtig cool.“

 ?? FOTO: MAIKE DAUB ?? Supercool und überglückl­ich präsentier­en Olivia, Amy und Louisa ihre selbstgest­alteten Sonnenbril­len.
FOTO: MAIKE DAUB Supercool und überglückl­ich präsentier­en Olivia, Amy und Louisa ihre selbstgest­alteten Sonnenbril­len.

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