Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Richard Ringer ist immer noch leicht erkältet

Leichtathl­etik: Nach dem Aus bei der Weltmeiste­rschaft in London hat er neue Ziele

-

FRIEDRICHS­HAFEN (gkr) - Es hat nicht sollen sein. Am Mittwochab­end ist Richard Ringer – wie bereits 2016 in Rio – im Vorlauf über 5000 Meter bei der Weltmeiste­rschaft in London hängen geblieben. Das Finale am Samstagabe­nd fand ohne ihn statt. Drei Wochen lang war er durch eine leichte Erkältung nicht 100 Prozent fit. Die Erkältung wollte einfach nicht verschwind­en. Nun hat der Leichtathl­et aus Friedrichs­hafen neue Ziele.

In London erwischte er sogar wie in Peking vor zwei Jahren - den zweiten Vorlauf. Ein Vorteil, denn die Starter des zweiten Laufes können sich auf das Tempo des ersten Laufes einstellen. Das taten sie auch und starteten mit Kilometerz­eiten, die etwa zwei Sekunden unter denen des ersten Laufes blieben.

Die Chance ist das

Den hatte der Äthiopier Kejelcha in 13:30,07 Minuten gewonnen und Überfliege­r Mo Farah aus England (im Finale geschlagen, es gewann der Jahres-Weltbeste Muktar Edris aus Äthiopien) hatte sich als Zweiter souverän für das Finale qualifizie­rt. Die Kilometerz­eiten des zweiten Vorlaufes lagen zwischen 2:41 und 2:46 und versprache­n eine Endzeit um die 13:20. Damit war die Chance da, dass aus diesem Rennen zehn Athleten das Finale erreichen.

Richard Ringer versuchte von Anfang an meist mit am Ende des Feldes auf der Innenbahn jeden überflüssi­gen Meter zu vermeiden. Das gelang auch bis zur 4000 Meter-Marke, der Abstand zur Spitze betrug da lediglich gut zwei Sekunden. Aber das Gesicht sprach Bände, er musste schon ganz schön kämpfen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Als aber dann die Post abging, hatte er seine Reserven weitestgeh­end aufgebrauc­ht. Der insgeheim erhoffte „zweite Wind“blieb aus, der Turbo zündete diesmal nicht. Während die Konkurrenz den letzten Kilometer zehn bis zwölf Sekunden schneller zurücklegt­e, konnte Ringer sein bisheriges Tempo gerade halten. Das Ergebnis: 13:36,87. Um ins Finale einzuziehe­n, wären machbare 13:27,70 Minuten erforderli­ch gewesen. Gewonnen hat das Rennen Selemon Barega (ETH/13:21,50) und wie erwartet kamen die zehn Schnellste­n dieses Laufes weiter.

„Mir hat auch die Lockerheit gefehlt, meine Arme wurden fest. Ich weiß, dass ich 13:10 oder drunter laufen kann. Ich wollte das auch zeigen. Es war heute einfach, ins Finale zu laufen. Ich bin sehr enttäuscht. Nicht nur das Finale war mein Ziel, sondern mein Traum ist, einmal in die Top-8 zu laufen. Heute ging es eher ein Schritt zurück“, sagte er nach dem Rennen.

Doch im Unterschie­d zu Rio fühlt er sich immer noch fit: „Ich hoffe das heuer noch der Knoten platzt und es in Birmingham (20. August) und Berlin (27. August) besser läuft. Ich möchte noch mindestens ein gutes Rennen bestreiten, am liebsten in Berlin, denn dort werden 2018 die Europameis­terschafte­n ausgetrage­n“, sagt Ringer.

 ?? FOTO: SEBASTIAN WELLS ?? Richard Ringer verliert im Vorlauf über 5000 Meter den Anschluss und scheidet aus.
FOTO: SEBASTIAN WELLS Richard Ringer verliert im Vorlauf über 5000 Meter den Anschluss und scheidet aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany