Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kranken zeigen, dass sie wichtig sind
Ehrenamtlicher Seelsorgedienst nimmt Arbeit am Klinikum Friedrichshafen auf
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Die Seelsorger des Klinikums Friedrichshafen, die evangelische Pfarrerin Ulrike Hermann und der katholische Diakon Thomas Borne, haben gemeinsam den ehrenamtlichen Seelsorgedienst initiiert, in dem gleich zu Beginn drei Frauen tätig sind.
Jede von ihnen bringe Erfahrungen mit und wisse genau, warum sie sich in diesem neu strukturierten und anspruchsvollen Besuchsdienst ehrenamtlich engagierten, heißt es vonseiten des Klinikums. Dorothea Etzel ist hauptberuflich im Sozialdienst des Wilhelm-Maybach-Stifts Friedrichshafen tätig und hat den Kurs für evangelische Seelsorge (KESS) absolviert, nachdem sie in ihrer Gemeinde, der Erlöserkirche, vom Pfarrer auf den Besuchsdienst im Krankenhaus angesprochen wurde.
„Bei den Krankenbesuchen ist es mir wichtig, unvoreingenommenen zuzuhören, um zu spüren, was die Menschen brauchen“, sagt sie. „Ich möchte gerne für kranke Menschen da sein und sie ein kleines Stück begleiten“, sagt Andrea Wachter. Die Mediengestalterin ist Mitglied des Kirchengemeinderats von St. Magnus in Fischbach und hat über Krankenbesuche immer wieder nachgedacht, bis sie von Dr. Borne angesprochen wurde und mit der Ausbildung begann. „Kranke Menschen sind uns einen Schritt in der Erfahrung voraus“, weiß die Dritte im Bund, Elisabeth Rostan. Sie ist die Erfahrenste, engagiert sich seit zwei Jahrzehnten als Prädikantin (Laienpredigerin), war in der Telefonseelsorge aktiv.
„Uns ist es wichtig, dass der ökumenische Besuchsdienst mit Fingerspitzengefühl und mit der durch die seelsorgerische Ausbildung erworbene Kompetenz auf die Patienten zu gehen kann“, so Dr. Borne. Der neue Besuchsdienst ergänzt die bestehenden Besuchsangebote am Klinikum Friedrichshafen wie den gemeindlichen Besuchsdienst oder den der „Grünen Damen“. Die kleine Gruppe trifft sich regelmäßig mit den Seelsorgern, denn „Supervision gehört zu unserem Konzept dazu und hat einen großen Stellenwert“, so Ulrike Hermann.