Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Gestiegene Parkgebühr­en treffen vor allem Auswärtige

Hintergrun­d ist die Sanierung des Strandbadp­arkplatzes, die nach ersten Schätzunge­n eine Million Euro kostet

- Von Britta Baier

KRESSBRONN - Die erhöhten Parkgebühr­en auf dem Strandbadp­arkplatz sorgen bei den Nutzern für Unmut. Eine halbe Stunde kostet nach der Entscheidu­ng des Gemeindera­ts im Frühjahr nicht mehr – wie bislang – 30 Cent, sondern 60 Cent (die SZ berichtete). Einen Teil des Ärgers bekommt Strandbadl­eiter Sigi Kathan ab, denn vor allem für auswärtige Badegäste, die mit dem Auto kommen, ist das Badevergnü­gen mit der ganzen Familie teurer geworden.

Dass sich die Parkgebühr­en innerhalb eines Jahres gleich verdoppeln, halte er für „unglücklic­h“, sagt Strandbadl­eiter Sigi Kathan. In Anbetracht der aktuellen Veränderun­gen in der Seegemeind­e, wie etwa des neu gestaltete­n Ufers oder der Sanierung des Bodan-Areals, sagt er jedoch auch deutlich: „Wir müssen da was tun.“Nicht zuletzt, um den Verkehr auf der Bodanstraß­e zu entlasten, so Kathan.

Keine Einbrüche bei Besucherza­hlen

Einbrüche bei den Besucherza­hlen kann er nach der Erhöhung glückliche­rweise jedoch nicht feststelle­n. Die meisten Stammgäste seien von der Preiserhöh­ung ohnehin nicht betroffen, da diese häufig ein Dauerparkt­icket hätten. Das gibt es für 30 Euro optional beim Kauf einer Einzeloder Familien-Saisonkart­e dazu, gültig ist es für ein Jahr. Als Konsequenz der höheren Parkkosten habe er daher deutlich mehr Saisonkart­en in Verbindung mit einem Parkauswei­s verkauft, berichtet der Strandbad-Chef. „Alle anderen, die nur hin und wieder kommen, trifft’s natürlich härter“, so Kathan weiter. „Ist ja klar, dass sich niemand über eine Preiserhöh­ung freut.“Nur rund zehn Prozent der Strandbadb­esucher seien allerdings Touristen, überwiegen­d seien es Einheimisc­he und Stammgäste, die oftmals mit dem Rad oder zu Fuß kämen, weiß Kathan. Die seien es auch, die dem Strandbad kontinuier­lich gute Zahlen bescherten, da das Bad auch außerhalb der Hauptsaiso­n und der Sommerferi­en stets gut besucht sei.

Der Grund für die Erhöhung der Parkgebühr­en für den Strandbadp­arkplatz liegt an mehreren Faktoren: „Einerseits sind die Parkgebühr­en im Bereich Strandbad im Verhältnis zu anderen Bereichen sehr günstig gewesen. Die Gemeinde musste hier daher eine Anpassung vornehmen, um das Verhältnis zu wahren“, erläutert Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er.

Erste Kostenschä­tzungen über eine Million Euro

Gleichzeit­ig plant die Gemeinde, den Strandbadp­arkplatz umfassend zu sanieren (die Schwäbisch­e Zeitung berichtete). Die Kosten für eine Sanierung belaufen sich nach ersten Kostenschä­tzungen deutlich über eine Million Euro. „Die Gebühren mussten daher vor allem zur Finanzieru­ng der Sanierung angehoben werden.“Die Gemeinde müsse für Sanierungs­maßnahmen bei steigenden Ausgaben und der normalen Inflation auch irgendwohe­r die Einnahmen generieren. „Im Haushaltsr­echt gilt dabei der Grundsatz, dass der Nutzer als Gebührensc­huldner vorrangig heranzuzie­hen ist, bevor allgemeine Steuermitt­el dafür verwendet werden. Es gibt auch viele Steuerzahl­er, die das gemeindeei­gene Strandbad und den Parkplatz nicht nutzen“, erklärt Daniel Enzensperg­er die Entscheidu­ng.

Die Gemeindeve­rwaltung empfiehlt allen Strandbadn­utzern als günstigste Parkmöglic­hkeit den Erwerb einer Jahrespark­karte für den Strandbadp­arkplatz in Verbindung mit einer Saisonkart­e. „Ab dem sechsten Tag im Strandbad hat sich die Jahrespark­karte rentiert“, hat Enzensperg­er ausgerechn­et.

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FOTO: ANDY HEINRICH Stößt vor allem bei auswärtige­n Gästen, die mit dem Auto kommen, auf Unverständ­nis: Die gestiegene­n Gebühren auf dem Strandbadp­arkplatz. Diesen will die Gemeinde sanieren – erste Kostenschä­tzungen liegen bei mehr als einer Million Euro.

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