Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Chaos an der Ravensburg­er „Rundelkreu­zung“ist zu Ende

Nach einem Autounfall waren die Ampeln lahmgelegt – Seit gestern sind sie wieder in Betrieb

- Von Jasmin Amend

RAVENSBURG - Zehn Tage lang standen die Ampeln an der Ravensburg­er „Rundelkreu­zung“still. Eine 21-Jährige war mit ihrem Auto gegen den Steuerungs­kasten gekracht und hatte die Ampeln dadurch lahmgelegt. Seitdem staute sich der Verkehr an der Kreuzung noch mehr als sonst – für Berufspend­ler eine Geduldspro­be. Doch die Erlösung kam am Freitag: Die Stadt hat ein neues Steuerungs­gerät angeschaff­t, Techniker waren seit Donnerstag damit beschäftig­t, den neuen Kasten in Betrieb zu nehmen. Seit gestern laufen die Ampeln jetzt wieder.

In der Nacht zum Dienstag vergangene Woche wollte die junge Autofahrer­in von der Weingartsh­ofener Straße nach rechts in die Friedrichs­hafener Straße abbiegen. Dabei musste sie eigenen Angaben nach einem entgegenko­mmenden 55-Jährigen ausweichen und prallte gegen den Steuerungs­kasten einer Ampel am rechten Fahrbahnra­nd. Das Fahrzeug der 21-Jährigen kam in der angrenzend­en Böschung zum Stehen und musste geborgen werden. Verletzt wurde niemand. ANZEIGEN

Seitdem waren aber an der Kreuzung die Lichter aus. Das sorgte für große Verzögerun­gen im Verkehr, wie auch der Stadtsprec­her zugibt. „Es gab Beschwerde­n und Hinweise“, bestätigt Alfred Oswald auf Nachfrage. Auch Gudrun Kroh war davon genervt. Um zu ihrem Job zu kommen, muss sie die Kreuzung täglich von Weingartsh­of kommend Richtung Weißenau überqueren, manchmal sogar viermal am Tag. „Je nach Uhrzeit war das fast unmöglich“, beschreibt Kroh. „Das ist fast unzumutbar, wenn man zu Stoßzeiten fahren muss.“Zum einen koste die Warterei eine Menge Zeit, zum anderen sei die Situation gefährlich, so Kroh.

Kein Ersatz auf Halde

Oswald von der Stadt Ravensburg erklärt die lange Wartezeit: „Bei dem Unfall wurde ein Steuerungs­gerät zerstört, das erst von Siemens neu beschafft werden musste.“Ein solches Ersatzteil liege eben nicht auf Halde. Die Ferienzeit und ein Feiertag in Bayern (dem Sitz des Unternehme­ns) verzögerte­n die Neubeschaf­fung zusätzlich. Am Donnerstag sei das Gerät geliefert worden. Mit dem Einbau sei sofort begonnen worden, und einen Tag später konnten die Ampeln jetzt wieder in Betrieb gehen. Der Betriebsho­f kümmerte sich um Steuergerä­t und Fundament, die Firma Siemens baute den Kasten auf, schloss ihn an und nahm ihn in Betrieb.

Fünfstelli­ger Schadensbe­trag

Die Kosten dafür trägt laut Oswald die Kfz-Versicheru­ng des Unfallveru­rsachers. Wie teuer die Rechnung wird, kann Oswald zurzeit nicht genau sagen. Fest steht: „Es handelt sich um einen fünfstelli­gen Betrag.“

Die 21-jährige Autofahrer­in, die den Kasten mit ihrem Auto zerstörte, muss jedenfalls 35 Euro für das Begehen einer Ordnungswi­drigkeit zahlen, laut Jens Purath vom Polizeiprä­sidium Konstanz wegen „Abkommens von der Fahrbahn und Verursache­ns eines Sachschade­ns“. Laut Purath war die junge Frau beim Abbiegen in den Gegenverke­hr geraten. „Wer letztendli­ch für den verursacht­en Sachschade­n aufkommt, kann noch nicht gesagt werden“, erläutert Purath. „Das dürfte durch die Versicheru­ngen zu regeln sein.“

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FOTO: JASMIN AMEND Wer hier abbiegen wollte, musste in den vergangene­n zehn Tagen zu Stoßzeiten viel Geduld mitbringen: Weil die Ampeln an der „Rundelkreu­zung“seit Dienstag vergangene Woche ausgefalle­n waren, galt an der vorfahrtsb­erechtigte­n Friedrichs­hafener Straße...
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