Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ausverkauf­tes Weinfestze­lt in Hochstimmu­ng

Die Blasmusik-Gruppe LaBrassBan­da begeistert

- Www.schwäbisch­e.de/ labrassban­da

MECKENBEUR­EN (oej) - Schon die Vorbands „Killamonja­mbo“und „DAH – das L steht für Musik“haben das ausverkauf­te Festzelt beim Weinfest in Meckenbeur­en am Donnerstag auf mehr als Hochsommer­stimmung gebracht. Zum Finale furioso wurden die Bands noch unterstütz­t von Bläsern der Meckenbeur­er Gastgeber und LaBrassBan­da-Musikern, so waren dann immerhin 20 Musiker auf der Bühne. Und jeder gönnt es den anderen – ganz untypisch fürs Showgeschä­ft. Untypisch fürs Weinfest waren die vorgeschri­ebenen Plasikbech­er.

Veranstalt­er Musikverei­n Meckenbeur­en war nach über einem Jahr Vorlauf dann endlich am Ziel – „LaBrassBan­da“live in Lederhosen und natürlich barfuß auf der Bühne – mit vollem Programm nach Ansage.

In breitem Bayerisch macht Frontmann, Sänger und Trompeter Stefan Dettl die Moderation. Und bleibt im Folgenden immer im Dialog mit der Menschenme­nge. „Also mir spuin so laud wias geht und hoid so schnöll wias geht“, erklärt Dettl das Prinzip. Gleich darauf: „Ihr habt’s scho a’Lust zum springa?“Freilich – und trotzt Hitze lässt sich die Zweitausen­derschaft immer wieder hüpfend, laufend oder winkend mitreißen. Dabei herrscht bis zum Schluss ein wahrlich schweißtre­ibendes Tempo, bei dem Bässe, geblasen oder geschlagen, und Schlagzeug­er Manuel Da Coll, der wie seine Kollegen alles gibt, wummernd die Songs nach vorne treiben. Freilich sind auch die Bläser immer präsent und blasen schnell und schneller.

Einzige Ausnahme mal mit einer yogaartige­n Einlage – auch fürs Publikum – zu einem langsamere­n Stück. An der Tuba setzt herausrage­nd Stefan Huber ein ums andere Mal Akzente von Funk bis hin zum Techno-Sound, die alles mitreißen, sowohl die Band als auch das Publikum.

Stark gemischtes Publikum

Schade dass man den einen oder anderen sozialkrit­ischen Text nur eingeschrä­nkt versteht, wie „Ujemama" mit Flüchtling­sproblem oder „I Like Da Battyman“über Schwule. Freilich kommen dazu Hits wie „Autobahn“oder „Australien“die Teile des altersmäßi­g stark gemischten Publikums mitsingen. Dazu passend eingebunde­n klingen verschiede­ne Musik-Genres an, eine Spezialitä­t von LaBrassBan­da, mit Rap, HipHop, Punk, Ska, Polski-Speedpolka- und Reggaesoun­ds immer mit einem Rest bayuwarisc­her Klangfarbe. Songs werden dann auch von Fans im Publikum eingeforde­rt – und die routiniert­en Profis legen gleich los.

Schließlic­h gibt’s vor dem Schlusstei­l noch großes Lob für die Veranstalt­er und Musikverei­nsvorsitze­nde Andrea Smigoc darf sogar auf die Bühne.

Die Musiker konnten nicht nur begeistern, sondern sind selbst so begeistert, dass sie gleich eine Mehrfachzu­gabe geben, in der unter anderem die Brass-Punk-Version von „Rhythm Is A Dancer“ertönt. Ganz zum Schluss geht die Band nicht nur auf die Knie sondern verabschie­det sich gleich mit Bauchfall. Das Publikum tobt. Ein Qualitätsk­riterium: Für den Berichters­tatter spürbar kommt während der Show mehr Begeisteru­ngslärm von der Publikumss­eite als Hammersoun­d aus der Anlage – und das will etwas heißen.

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FOTO: OEJ Die Jungs von LaBrassBan­da spielen Rap, HipHop, Punk, Ska, PolskiSpee­dpolkaund Reggaesoun­ds – und das traditione­ll barfuß.

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