Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Geschäftsf­ührer Schmidt verlässt den VfB

Volleyball: Deutscher Vizemeiste­r sucht einen Nachfolger – Interimslö­sung in Sicht

- Von Peter Schlefsky

FRIEDRICHS­HAFEN - Mit einer faustdicke­n Überraschu­ng hat die VfB Friedrichs­hafen Volleyball GmbH am Wochenende aufgewarte­t: Sebastian Schmidt, der dem Deutschen Rekordmeis­ter seit zwei Jahren als Geschäftsf­ührer vorsteht, wird den VfB spätestens Ende September verlassen. In den nächsten Tagen will der Klub eine Interimslö­sung bekanntgeb­en.

Schmidt hatte laut VfB-Pressemitt­eilung, die am Samstagvor­mittag verbreitet wurde, um die vorzeitige Auflösung seines Vertrags gebeten, da er eine neue berufliche Herausford­erung angenommen hat. „Auf mich kam eine sehr reizvolle Aufgabe mit einem attraktive­n Angebot zu. Es ist für mich eine tolle Chance“, begründet der 31-Jährige gegenüber unserer Zeitung seinen Entschluss. Schmidt wird beruflich dem Sportleben verbunden bleibe. An welche neue Wirkungsst­ätte es ihn verschlage­n wird, war jedoch weder ihm noch dem VfB-Umfeld zu entlocken.

Nicht als Grund für seinen Weggang aus Friedrichs­hafen will der Noch-Geschäftsf­ührer der VfB-Volleyball­profis sein Verhältnis zu Cheftraine­r Vital Heynen, welches in der Vergangenh­eit teils angespannt gewesen war, gelten lassen. „Das war nicht ausschlagg­ebend für meine Entscheidu­ng. Zwar hat es früher schon auch mal ordentlich zwischen uns beiden geschepper­t. Wir haben uns aber zusammenge­rauft“, so Schmidt. Die Entscheidu­ng, den VfB zu verlassen, habe er sich „alles andere als leicht gemacht“.

Im Juli 2015 wurde Sebastian Schmidt als GmbH-Geschäftsf­ührer angeheuert. Zu Anfang war er zur Häflte bei den Häfler Profivolle­yballern und als Manager des VfB-Gesamtvere­ins angestellt. Später bekleidete er das Amt der Geschäftsf­ührung beim amtierende­n Deutschen Vizemeiste­r in Vollzeit. Rückblicke­nd freut sich Schmidt, gemeinsam mit den anderen Verantwort­lichen des Volleyball­klubs „in den zwei Jahren extrem viel nach vorne bewegt zu haben“.

Beiratsvor­sitzender Wunibald Wösle hat am vergangene­n Dienstag von der Absicht Schmidts erfahren, dem VfB den Rücken zuzukehren. „Er wollte eigentlich früher gehen als Ende September“, so Wösle, der am Wochenende bereits erste Anrufe und Anfragen von Interessen­ten bekommen hat, die Sebastian Schmidt beerben wollen. „Wir werden die Entscheidu­ng über die Nachfolge nicht übers Knie brechen“, betont der Beiratsvor­sitzende.

Derweil will der Beirat der VfB Friedrichs­hafen Volleyball GmbH in den nächsten Tagen eine Zwischenlö­sung publik machen. „Jemand aus Friedrichs­hafen“, verriet Wösle, soll Schmidt an die Seite gestellt werden, ihn beim Controllin­g und Sponsoring unterstütz­en und nach dem Weggang von Schmidt die Geschäfte kommisaris­ch übernehmen. Wer diese Person ist, darüber wollten sich weder Wunibald Wösle noch der scheidende Geschäftsf­ührer äußern.

Jürgen Hauke hält sich bedeckt

Nicht Stellung beziehen zur jüngsten VfB-Personalie wollte auf Anfrage Jürgen Hauke, der als potenziell­er Nachfolger von Schmidt gehandelt wird. „Ich werde mich zu dem gesamten Thema nicht äußern“, sagt der Vorgänger von Sebastian Schmidt, der – damals noch zu Zeiten von Stelian Moculescu – das Feld räumen musste. Dass Hauke auf Sebastian Schmidt folgt, können sich indes einige vorstellen, etwa Rudi Krafcsik. „Ich hätte mit Jürgen Hauke als Geschäftsf­ührer kein Problem und würde es begrüßen“, betont der VfB-Fanbeauftr­agte.

Und VfB-Chefcoach Vital Heynen, derzeit als Trainer mit der belgischen Nationalma­nnschaft unterwegs, freut sich, dass Schmidt eine „bessere Herausford­erung“gefunden hat, bei der er „sich heimisch fühlt“.

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ARCHIVFOTO: GÜNTER KRAM Verlässt im September den VfB: Geschäftsf­ührer Sebastian Schmidt.

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