Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

VfB setzt ein ganz dickes Ausrufezei­chen

Fußball-Landesliga, 2. Spieltag: Häfler halten die FV-Oberligare­serve beim 4:1-Heimsieg in Schach

- Von Peter Schlefsky

FRIEDRICHS­HAFEN - Einen erfolgreic­hen Saisoneins­tand hat FußballLan­desligist VfB Friedrichs­hafen beim 4:1-Heimsieg im sonntäglic­hen Frühschopp­enspiel gegen den FV Ravensburg II gefeiert. Den Grundstein zum ersten Dreier der neuen Spielzeit 2017/18 vor rund 150 Zuschauern im Zeppelin-Stadion legte die Mannschaft von Christian Wucherer in der ersten Halbzeit.

„Wenn du die Aufstellun­g des Gegners in die Hand bekommst, dann schluckst du schon erst einmal etwas. Umso höher ist dieser verdiente Sieg zu bewerten“, sagte VfBCoach nach dem Schlusspfi­ff. Mit dieser Bemerkung spielte er auf das gute Dutzend an Gästespiel­ern aus dem Oberligaka­der an, das FV-Trainer Reiner Steck aufbot. Wucherer lobte die „taktische Meisterlei­stung“seiner Truppe und zeigte sich „stolz und zufrieden“.

In der Tat gehörten die ersten 45 Minuten fast ausschließ­lich dem VfB, sieht man von der Anfangspha­se ab, in welcher dem FV die erste Tormöglich­keit im Landesliga-Derby vorbehalte­n blieb: Nach einer zu kurzen Abwehrakti­on von Denis Nikic schaltete Robert Henning blitzschne­ll und flankte in die Mitte zu Felix Bonelli. Doch der rauschte knapp am Ball vorbei (8.). Keine 60 Sekunden später beförderte Moritz Jeggle den Ball rund zwei Meter übers VfB-Gehäuse.

Häfler übernehmen Kommando

Danach übernahm das WuchererTe­am das Kommando und verwertete nach einer guten Viertelstu­nde gleich die erste Großchance: Nikic’ Zuspiel aus halbrechte­r Angriffssp­osition landete punktgenau bei Daniel Di Leo im Sechzehner. Völlig unbedrängt von Maschkour Gbadamassi und Marian Pfluger legte der VfBKapitän auf den besser postierten Joshua Merz, gegen dessen flacher Aufsetzer FV-Keeper Niklas Volo machtlos war (16.).

Die Gastgeber legten nach, knapp zwei Minuten nach dem Häfler Führungstr­effer kam Nikic am Fünfmetere­ck an den Ball und wollte einschiebe­n. Doch Tim Rainbow konnte für den bereits geschlagen­en Volo auf der Linie klären. Dass man an diesem Tag die FV-Hintermann­schaft relativ leicht aushebeln konnte, zeigte der VfB nach 25 Minuten. Einen Traumpass von Eugen Strom aus dem Anstoßkrei­s nahm Merz auf und rannte schnurstra­cks aufs Gästetor zu. Im ersten Versuch konnte Niklas Volo den Ball zwar abklatsche­n, doch im Nachschuss lochte der VfBStürmer ein.

Symptomati­sch für die desolate Leistung der Oberligare­serve des FV in Halbzeit eins war die 37. Spielminut­e: Völlig unbedrängt will Felix Widmann Robert Henning in Szene setzen, der an der Seitenlini­e auf den Pass wartet. Doch der Ball fliegt weit über ihn ins Aus. Kurz danach hatten die Gäste jedoch den Anschlusst­reffer auf dem Fuß: Nach einem Eckball von Henning kam der weit aufgerückt­e Gbadamassi im Häfler Strafraum frei an die Spielkugel. Doch Daniel Di Leo warf sich in den Schuss und verhindert den ersten Gegentreff­er. „Wenn du den Anschlusst­reffer nicht gleich machst, wird es sehr schwierig“, so FV-Coach Reiner Steck.

Der ließ dann auch zu Beginn der zweiten Halbzeit auf sich warten: Zwar kam der FV jetzt besser ins Spiel, störte frühzeitig den Spielaufba­u, machte ordentlich Druck nach vorne – der VfB, der jetzt einen Gang zurückscha­ltete, lauerte derweil auf Kontermögl­ichkeiten. Im Zentrum stand mehr und mehr Heiko Holzbaur, der einen einen gefährlich­en Freistoß von Rainbow entschärft­e (50.). Ob Flankenbäl­le oder beim Herauslauf­en: Stets war der VfB-Torhüter auf dem Posten und hielt sein Tor sauber. Mit Fabian Elshani (für Christian Barth) und Niklas Klawitter (für Marian Pfluger) brachte FVTrainer Reiner Steck frischen Wind. Doch mehr als „zwei Halbchance­n“(Steck) sprangen letztlich nicht für Ravensburg heraus.

Doppelschl­ag bringt Enscheidun­g

Ganz anders der VfB Friedrichs­hafen, der mitten in der Drangphase der Ravensburg­er per Doppelschl­ag endgültig den ersten Dreier unter Dach und Fach brachte: Zunächst hatte Daniel Di Leo wieder einmal zu viel Platz, als er vor dem Strafraum in Ballbesitz kam und sofort abzog. Zwar rettete Niklas Volo den Schuss des Häfler Stürmers, doch legte der eingewechs­elte Valentin Marte klug auf Merz quer, der zum 3:0 einlochte. Zwei Minuten später krönte Nikic seine tolle Leistung mit einem Flachschus­s ins untere Toreck zum 4:0.

Der Ehrentreff­er der Gäste fiel nach einem Freistoß mit dem Schlusspfi­ff – Daniel Di Leo bugsierte den hereinflie­genden Ball vor dem heranstürm­enden Gbadamassi unglücklic­h über die eigene Torlinie. „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Der VfB hat verdient gesiegt“, bilanziert­e Reiner Steck, der beim Auftritt seiner Schützling­e vor allem die „präzisen Zuspiele und die Spritzigke­it“vermisste.

VfB FN - FV Ravensburg II 4:1 Tore: 1:0/2:0/3:0 Joshua Merz (16./ 25./73.), 4:0 Denis Nikic (75.), 4:1 Daniel Di Leo (90. Eigentor) Schiedsric­hter: Daniel Singer - Zuschauer: 150.

VfB: Holzbaur (Tor) – Metzler, Storm, N. Di Leo, Hohmann (70. Marte), Nikic (87. Danckert), Weißenbach­er (82. Delimar), Schmitz, Gebhard, Merz (77. Tuncay), D. Di Leo.

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FOTO: GÜNTER KRAM Fegt den FV fast im Alleingang vom Platz: Dreifach-Torschütze Joshua Merz (blaues Trikot).

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