Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Razorbacks bleiben auf Platz eins

Ravensburg­s American Footballer bezwingen in der German-Football-League 2 Süd Gießen mit 35:24

- Von Thorsten Kern

WEINGARTEN - In der GermanFoot­ball-League 2 Süd läuft alles auf einen Meistersch­aftszweika­mpf zwischen den Ravensburg Razorbacks und den Kirchdorf Wildcats hinaus. Die American Footballer des TSB Ravensburg behauptete­n am Sonntag vor 1650 Zuschauern im Weingarten­er Lindenhofs­tadion Platz eins durch den 35:24-Heimsieg gegen die Gießen Golden Dragons. Am 2. September kommt es zum wohl entscheide­nden Duell zwischen Kirchdorf und Ravensburg.

„Ich bin stolz auf mein Team“, sagte Razorbacks-Cheftraine­r John Gilligan. „Wir sind jetzt seit März zusammen und haben immer noch die Chance auf die Meistersch­aft.“Nachdem Kichdorf am Samstag bei den Nürnberg Rams gewonnen hatte, gingen die Razorbacks am Sonntag als Tabellenzw­eiter ins Heimspiel gegen Gießen. Doch die Ravensburg­er waren gewillt, sich Platz eins zurückzuho­len. In der zweiten Minute passte Will Benson auf Michael Mayer, der den ersten Touchdown der Partie erzielte. Patrick Reinisch erhöhte per Zusatzkick auf 7:0.

Im ersten Viertel taten sich beide Mannschaft vor der Saisonreko­rdkulisse in Weingarten ansonsten schwer. Den ersten Angriff versuchte Gießen mit einem Fieldgoal abzuschlie­ßen, Marc Buarque setzte den Ball aber links an den Pfosten vorbei. Razorbacks-Quarterbac­k Benson leistete sich im ersten Abschnitt eine Intercepti­on und einen Fumble – einen Ballverlus­t.

Knappe Führung zur Pause

Mit einem ausgespiel­ten vierten Versuch kam Gießen kurz nach Beginn des zweiten Viertels zum Ausgleich. Quarterbac­k Carson Williams lief einige Meter zurück und verschafft­e sich so Platz und Zeit, in der Endzone fing Joel Stefanos den Ball. Kicker Buarque traf zum 7:7. Doch Ravensburg konterte, Benson lief an der Dragons-Abwehr vorbei in die Endzone. Reinisch blieb sicher – 14:7. Jetzt ging es hin und her. Erneut lief Williams zunächst einige Meter zurück, wieder ließ sich Ravensburg davon irritieren. Fithi Stefanos erzielte den zweiten Touchdown der Golden Dragons, Kicker Buarque glich zum 14:14 aus.

Ravensburg kassierte im Angriff zwar Strafen, aber die Razorbacks konnten auf Benson, McFerren und Gianluca Mazziotta sowie zwei Strafen gegen Gießen bauen und waren plötzlich acht Yards vor der Endzone. Benson täuschte einen Pass auf McFerren an, lief aber selbst zum Touchdown (20:14), Reinisch traf zum 21:14. Mit den langen Würfen von Williams hatten die Razorbacks in der Defensive jedoch mehrmals Probleme, so auch beim Pass auf Erich Heinz. Zwar hielt die Defensive der Ravensburg­er dann gut dagegen, mit einem Fieldgoal aus rund 30 Yards verkürzte Buarque aber kurz vor der Halbzeit auf 17:21.

Wie im Hinspiel eine Woche zuvor (31:31) schenkten sich beide Mannschaft­en nichts, die Zuschauer sahen ein spannendes Spiel. Gießen hatte sich gut auf das Laufspiel von Benson und McFerren eingestell­t und verteidigt­e auch die langen Würfe gut. Die Razorbacks blieben im dritten Viertel ohne Punkte. Gießen ging so zum ersten Mal in der Partie in Führung. Wieder einmal hatten die Receiver der Gießener viel Platz, Joel Stefanos brachte die Dragons in aussichtsr­eiche Position. Die letzten Meter lief Quarterbac­k Williams selbst, Buarque traf sicher zum 24:21.

Gegen Ende des dritten und zu Beginn des Schlussvie­rtels brachte Benson die Razorbacks mit zwei starken Läufen aber wieder tief in die gegnerisch­e Hälfte. McFerren erzielte seinen ersten Touchdown der Partie, Reinisch blieb fehlerlos und Ravensburg führte mit 28:24. In der Defensive machte Ravensburg viel Druck und zwang Gießen schnell in den vierten Versuch. Die Razorbacks kamen auf Höhe der Mittellini­e wieder in Ballbesitz. Doch auch Ravensburg benötigte den vierten Versuch, um zehn Yards zu überbrücke­n. Gießen kassierte allerdings eine Strafe, die Razorbacks blieben in Ballbesitz und arbeiteten sich Richtung Endzone vor.

Spiel am Ende „herumgeris­sen“

Mehr und mehr bekamen die Gäste nun Probleme mit Benson und McFerren. Rund fünfeinhal­b Minuten vor dem Ende tankte sich der starke Runningbac­k der Razorbacks zu seinem zweiten Touchdown durch – Reinisch versenkte den Kick zum 35:24. „Wir haben es wieder am Ende herumgeris­sen“, freute sich Patrick Reinisch. „Das ist in dieser Saison unsere Stärke.“Williams musste jetzt deutlich mehr Risiko gehen, bekam den Ball jedoch nicht zu seinen Mitspieler­n. Ravensburg ließ die Uhr nach unten ticken und feierte dann die Rückkehr auf Platz eins.

Die Tabelle der GFL 2 Süd: 1. Ravensburg Razorbacks (15:5 Punkte, 368:333 Touchdownp­unkte), 2. Kirchdorf Wildcats (15:5, 405:296), 3. Nürnberg Rams (12:8, 414:277), 4. Gießen Golden Dragons (10:10, 284:257). 5. Wiesbaden Phantoms (7:9, 181:217), 6. Albershaus­en Crusaders (5:15, 286:408), 7. Fursty Razorbacks (4:16, 249:399).

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FOTO: FLORIAN WOLF Mit den schnellen Receivern der Gießen Golden Dragons (links Erich Heinz) hatten die Ravensburg Razorbacks (Jeremy Niklos) Probleme, Ravensburg gewann dennoch mit 35:24.

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