Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Leon Hahn und Rainer Hinderer erhalten Einblicke in die Pflege
SPD-Politiker zu Gast im Wilhelm-Maybach-Stift der Bruderhaus-Diakonie
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Mit dem Vorsitzenden des Sozialausschusses im Stuttgarter Landtag, Rainer Hinderer, ist Leon Hahn, der für die SPD im Wahlkreis Bodensee in den Bundestag will, im Wilhelm-MaybachStift der Bruderhaus-Diakonie zu Gast gewesen. Die beiden Politiker wollten eigenen Informationen zufolge einen persönlichen Einblick ins Thema Pflege bekommen und die verschiedenen Anforderungen an die Politik mitnehmen.
Begrüßt wurden Hahn und Hinderer vom zuständigen Leiter der Altenhilfe Bodensee/Oberschwaben, Ulrich Gresch, und dem Leiter des Wilhelm-Maybach-Stifts, Christian Gresch, die ihre Arbeit im Pflegebereich vorstellten. Dafür waren drei junge Mitarbeiter des Stifts zu Gast, die einen Einblick in die täglichen Herausforderungen ihrer Arbeit gaben. Als es um das Thema der Bürokratie ging, berichtete Jessica Cord: „Durch das neue System der Pflegedokumentation geht zwar schon vieles schneller, aber es gibt Dinge in der Bürokratie, die haben für den Patienten selbst nicht sehr viel Sinn.“ Zustimmung erhielt sie hierfür vom Leiter des Stifts, Christian Gresch. Je mehr Zeit die Pflegekräfte mit der Dokumentation verbrächten, desto weniger könnten sie sich um die Patienten kümmern, sagte Gresch. Der Abbau von Bürokratie sei auch Hahn und Hinderer ein großes Anliegen, heißt es in der Pressemitteilung. Hinderer merkte an, dass die Dokumentation eine gewisse Funktion für die Absicherung der Pflegekräfte habe, falls etwas schiefgehen solle.
Rahmenbedingungen verbessern
Großes Thema war beim Besuch der beiden Sozialdemokraten auch der Ruf der Pflege in der Gesellschaft. Auf die Frage der jungen Pflegekräfte, welche Möglichkeiten die Politik zur Verbesserung des Rufs der Pflege habe, sagte Leon Hahn: „Pflegen kann etwas unheimlich Schönes sein, dass einem viel zurückgibt. Das müssen wir den Menschen aber auch zeigen: Dafür braucht es etwa einen verstärkten Fokus auf Ausbildungsbotschafter und ein Quartiersmanagement, das die Bürger, etwa bei ehrenamtlicher Unterstützung bei der Pflege mit dem Thema verzahnt.“Letztlich ginge es darum, die Rahmenbedingungen für Pflegekräfte zu verbessern.