Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Radhaus öffnet am 21. September
Mit Verzögerung hat am Montag der Bau am Ravensburger Bahnhof begonnen
RAVENSBURG (sz/vin) - Der Bau des neuen Radhauses am Bahnhof in Ravensburg hat am Montag begonnen – mit Verzögerung. Am 21. September soll es in Probebetrieb genommen werden mit voraussichtlich 20 Fahrradfahrern, die die Technologie zunächst testen sollen.
Eigentlich sollte das Fahrradparkhaus bereits im August probeweise in Betrieb genommen werden und Ende September regulär eröffnen. Doch auf der Baustelle hatte sich nach den Bodenarbeiten oberhalb des Fundaments noch nichts getan. Laut Auskunft der Stadtwerke hatte die mit der Erstellung des Radhauses beauftragte Firma die vereinbarten Termine nicht einhalten können.
Insgesamt haben sich bereits jetzt schon mehr als hundert Interessenten für das Radhaus vormerken lassen. Ein Platz in dem Ravensburger Radhaus wird anfangs 150 Euro Jahresmiete kosten. Entstehen wird auf einer Grundfläche von rund 55 Quadratmetern ein zehn Meter hoher Turm. 120 Plätze für Fahrräder sind dort geplant. Die Stadt Ravensburg investiert zusammen mit dem Land Baden-Württemberg für das Projekt knapp 544 000 Euro.
Im zuständigen Gemeinderatsausschuss war das Bauwerk wegen der hohen Investitionskosten nicht unumstritten: Immerhin ein Drittel der Kommunalpolitiker sprach sich dagegen aus, zumal ein ähnliches Radhaus in Meckenbeuren vor Kurzem geschlossen wurde.
Das Ravensburger Radhaus soll aber nicht so aufgebaut sein wie das in Meckenbeuren. Die Abwicklungsgeschwindigkeit sei dort zu gering gewesen, so Stadtwerkechef Andreas Thiel-Böhm. „Wenn zur Rushhour viele Fahrradfahrer gleichzeitig kommen und ihre Räder abstellen wollen, dann ist das System dafür zu langsam. Die Radfahrer müssen warten und verpassen möglicherweise ihren Zug“, fasste Thiel-Böhm die Schwächen des Turms in Meckenbeuren zusammen. Stattdessen wird das Ravensburger Radhaus wie ein Hochregal funktionieren.
Zu den Kritikern, die gegen das Projekt gestimmt haben, zählen Vertreter der SPD, der Bürger für Ravensburg und der Freien Wähler. Sie bezeichneten es als „Nice-to-have“Projekt, die Investition selbst als „rausgeworfenes Geld“.
Wer einen Platz mieten möchte, kann sich mit Alexandra König unter Telefon 0751 / 804 11 31 in Verbindung setzen.