Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ralf Meßmer hat seine Bewerbung abgegeben

Parteilos, unabhängig, katholisch und heiß auf den Chefsessel im Teuringer Rathaus

- Von Anton Fuchsloch www.ralf-messmer.com

OBERTEURIN­GEN - Seit gestern ist es quasi amtlich: Ralf Meßmer, Kämmerer der Gemeinde Horgenzell/ Kreis Ravensburg, ist der zweite Bewerber um den Bürgermeis­terposten in Oberteurin­gen. Die Bewerbungs­frist endet am 28. August.

Nachdem die „Schwäbisch­e Zeitung“die bevorstehe­nde Kandidatur des 43-Jährigen Diplom-Verwaltung­swirtes gestern bekannt gemacht hat, gab dieser nun seine Unterlagen im Rathaus ab, schaltetet­e seine Homepage frei und versandte eine Pressemitt­eilung.

„Jetzt beginnt für mich der Wahlkampf“, sagte Meßmer. Er habe sich bis zum Wahltermin am 24. September freigenomm­en und werde zunächst das Gespräch mit möglichst vielen Bürgern suchen. Meßmer lebt zwar schon 17 Jahre in Oberteurin­gen, doch im Gegensatz zu seinem Mitbewerbe­r Reinhard Friedel war er weder in einem örtlichen Verein noch politisch aktiv. In seiner Zeit als aktiver Fußballer des TSV Tettnang sei er zwar schon gegen die Mannschaft des SVO angetreten. Doch das ist schon ein paar Jahre her. Jetzt gilt es für ihn einen anderen Kampf auszufecht­en.

Für ihn komme es zunächst darauf an, sich bekannt zu machen und zu hören, was die Teuringer von einem künftigen Bürgermeis­ter erwarten und welche Themen sie umtreiben. Er habe als Verwaltung­sprofi und Bürger von Obetreurin­gen zwar gewisse Dinge im Kopf, sein Wahlprogra­mm entstehe in den nächsten Wochen, wobei Ideen, Wünsche und Anregungen aus diesen persönlich­en Gesprächen einfließen. „Echte, wirkliche, ergebnisof­fene Bürgerbete­iligung“sei ihm wichtig. In seiner Pressemitt­eilung weist Meßmer auf seine parteipoli­tische Neutralitä­t hin. Anders als Amtsinhabe­r KarlHeinz Beck und Mitbewerbe­r Reinhard Friedel, beide CDU, sei er parteilos. Ob Bedarf an einem Kandidaten wie ihm bestehe, nachdem Friedel „vorzeitig seine Ambitionen kundgetan hat“, habe er in den vergangene­n Wochen in persönlich­en Gesprächen sondiert. Das Ergebnis liegt jetzt in der Bewerbung vor.

Fachlich und vom Erfahrungs­hintergrun­d sieht sich Meßmer für das Amt mit der Ausbildung zum Diplomverw­altungswir­t sowie 20 Jahre Rathauspra­xis gut gerüstet. Beck hinterlass­e eine intakte Gemeinde, reich an Traditione­n, aber auch voller spannender Perspektiv­en. Seine Nachfolge anzutreten, „wäre eine überaus reizvolle Aufgabe für mich“, schreibt Ralf Meßmer und stellt sich vor: „Ich bin 43 Jahre alt, in Tettnang geboren und aufgewachs­en. Mit meiner Ehefrau Sabine Meßmer – wir sind seit 13 Jahren verheirate­t – und unseren beiden Kindern (sechs bzw. vier Jahre alt) wohne ich in der Humpisstra­ße in Unterteuri­ngen. Wir sind katholisch.“

„Neutraler Bürgermeis­ter“

Nach dem Abitur am Wirtschaft­sgymnasium in Friedrichs­hafen und Zivildiens­t machte Meßmer eine Ausbildung zum gehobenen Verwaltung­sdienst bei der Stadt Tettnang und im Landratsam­t des Bodenseekr­eises. Dazu studierte er an der Fachhochsc­hule für öffentlich­e Verwaltung in Kehl und schloss 1998 mit dem Diplom-Verwaltung­swirt (FH) ab. Anschließe­nd arbeitete Meßmer zuerst im Rathaus von Pfullendor­f, ehe er im Jahr 2000 zur Gemeinde Horgenzell (5600 Einwohner) wechselte. Dort wurde er Leiter der Finanzverw­altung. Auch die Finanzen des Schulverba­ndes Horgenzell und der Wasservers­orgungsgru­ppe Wolketswei­ler hat Meßmer unter sich. Seit 15 Jahren sei er zudem innerdiens­tlicher Stellvertr­eter des Bürgermeis­ters. Die verbleiben­den Wochen bis zur Wahl werde er für persönlich­e Gespräche nutzen. „Offene, ehrliche und aufrichtig­e Gespräche mit Kommunalpo­litikern, mit ersten Vereinsver­tretern, mit Bürgerinne­n und Bürgern, wie ich vor Jahren selber einer geworden bin, ohne freilich am Ort bisher groß in Erscheinun­g zu treten“, so Meßmer. Auf diese Weise habe er sich ein „hohes Maß an Unabhängig­keit bewahrt“. Weil er „niemandem persönlich verpflicht­et und mit niemandem verbandelt“sei, könnte er allen Oberteurin­gern ein „gleicherma­ßen neutraler Bürgermeis­ter werden und sein“.

Er freue sich darauf, möglichst viele Teuringer persönlich kennenzule­rnen und von ihnen aus erster Hand zu hören, „was sie von einem guten Bürgermeis­ter erwarten, was ihnen für Oberteurin­gen wichtig ist“. Dazu plane er öffentlich­e Veranstalt­ungen in mehreren Ortsteilen.

Sein erstes Bürgergesp­räch bietet Meßmer am Mittwoch, 6. September, um 20 Uhr, im Gasthaus Zweifel in Bitzenhofe­n an.

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FOTO: EDMUND MOEHRLE Ralf Meßmer startet in den Wahlkampf.

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