Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Der Wahlmarathon geht weiter
Im den nächsten zwei Monaten wird in sechs Gemeinden um die Bürgermeisterposten gekämpft
OBERTEURINGEN/IMMENSTAAD/ MECKENBEUREN - Der Bürgermeisterwahlmarathon des Jahres 2017 im Bodenseekreis geht seinem Endspurt entgegen. In fünf von insgesamt elf Städten und Gemeinden des Kreises sind frisch gewählte Bürgermeister im Amt. In sechs Gemeinden entscheiden die Bürger im Herbst, wen sie an der Ratshausspitze haben wollen.
In Oberteuringen und Daisendorf endeten gestern die Bewebungsfristen – mit Überraschungen. In Oberteuringen wollte ein Fake-Kandidat aufspringen. In Daisendorf sind’s mit Jörg Piller jetzt drei. Gewählt wird in den beiden Gemeinden am 24. September, an diesem Tag ist auch Bundestagswahl. Es folgt am 8. Oktober Bermatingen, dann am 15. Oktober Immenstaad, und am 22. Oktober Meckenbeuren und Owingen. Politisch verspricht der Herbst also interessant, vielleicht sogar heiß zu werden.
Fünf Gemeinden haben gewählt, sechs müssen noch wählen
Den Anfang machte im Januar Meersburg. Dort löste Robert Scherer den amtierenden Schultes Martin Brütsch ab, der abgewählt wurde. Eine klare Sache war die Wahl am 12. März in Friedrichshafen: Oberbürgermeister Andreas Brand holte bei drei Mitbewerbern fast 80 Prozent der Stimmen. Am gleichen Sonntag wurde Oliver Gortat zum neuen Bürgermeister von Sipplingen gewählt. Der 30-jährige Verwaltungsfachmann schaffte es im zweiten Wahlgang. Arman Aigner wurde im April Nachfolger von Markus Spieth, der nach 24 Amtsjahren in Eriskirch nicht mehr kandidierte. Der ehemalige Leiter der Wasserschutzpolizei Langenargen hatte gegen zwei heimische Mitbewerber mit 58,4 Prozent die Nase vorn. Für Reinhold Schnell aus Neukirch war die Wahl im Mai eine klare Sache. Er hatte keine Mitbewerber.
Oberteuringen am 24. September
In Oberteuringen gab der Gemeindewahlausschuss gestern Abend grünes Licht für Reinhard Friedel und Ralf Meßmer. Im Rathausbriefkasten Jacqueline Alberti ist Bewerberin in Daisendorf.
fand sich gestern außerdem eine handschriftliche Bewerbung von Uwe Müller aus Markdorf-Gangenweiler, wie Hauptamtleiter Rainer Groß im Wahlausschuss berichtete. Etwa zwei Stunden vor Beginn der Sitzung habe der 39-Jährige seine offenbar nicht ganz ernst gemeinte Bewerbung zurückgezogen. Reinhard Friedel, Leiter des Amtes für Bildung, Familie und Sport der Stadt Friedrichshafen, und Ralf Meßmer, Kämmerer der Gemeinde Horgenzell/Kreis Ravensburg werden das Rennen unter sich ausmachen. Beide wohnen in Oberteuringen. Friedel hatte seine Ambitionen bereits im April bekannt gemacht, Meßmer gab seine Bewerbung am 24. August ab.
Daisendorf am 24. September
In Daisendorf bleibt es nicht bei einem Frauenduell. Wie sich erst gestern Ralf Meßmer (43) bewirbt sich in Oberteuringen. Tanja Faaber tritt am 24. September in Daisendorf an
im Wahlausschuss herausstellte. wird der ehemalige Gemeinderat Jörg Piller ebenfalls antreten. Tanja Faaber, derzeit Patientenmanagerin an der Helios Klinik in Überlingen, und Jaqueline Alberti, Juristin und Schuldnerberaterin im Landratsamt Bodenseekreis, haben ihr Interesse um die Nachfolge von Frank Lemke schon vor Wochen angemeldet.
Bermatingen am 8. Oktober
Bis 11. September läuft die Bewerbungsfrist in Bermatingen. Der seit 2002 amtierende Bürgermeister Martin Rupp tritt erneut an. Mitbewerber hat er bis dato keinen. Die Wahl findet am 8. Oktober statt.
Immenstaad am 15. Oktober
Einen Wechsel wird es in Immenstaad geben. Bürgermeister Jürgen Beisswenger kandidiert nach 24 Jahre Johannes Henne (29) ist erster Bewerber in Immenstaad. im Amt nicht mehr. Die Stelle ist schon seit 30. Juni ausgeschrieben, aber allzu groß ist das Interesse nicht. Johannes Henne ist bisher der einzige Kandidat. Der 29-jährige Verwaltungsfachmann und Kommunalberater aus Biberach zeigt seit seinem Antritt Anfang Juli Präsenz in der Gemeinde. Man sieht ihn auf jedem Fest und darf gespannt sein, ob es ein Mitbewerber mit ihm aufnimmt. Der amtierende Schultes hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es eine echte Auswahl gibt. Bewerbungsschluss ist am 18. September, gewählt wird am 15. Oktober.
Meckenbeuren am 22. Oktober
Eine Woche später, am 22. Oktober, sind die Bürger in Meckenbeuren aufgefordert, an die Urnen zu gehen. Hier könnte es wie bereits im Mai in Neukirch eine Solovorstellung des Martin Rupp will Bürgermeister in Bermatingen bleiben.
Amtsinhabers geben. Der seit acht Jahren in Meckenbeuren amtierende Andreas Schmid will Bürgermeister der 13 500 Einwohner zählenden Gemeinde bleiben. Einen Mitbewerber hat der 51-Jährige bislang nicht. Die Bewerbungsfrist endet am 25. September.
Owingen am 22. Oktober
Auch in Owingen ganz im Westen des Bodenseekreises hat gestern der Wahlausschuss getagt. Wie in Meckenbeuren wird in der knapp 4300 Einwohner zählenden Gemeinde am Sonntag, den 22. Oktober gewählt. Der derzeitige Stelleninhaber Henrik Wengert bewirbt sich für eine zweite Amtszeit. Einen Mitbewerber gibt es bis jetzt nicht. Noch ist aber nicht aller Tage Abend: Die Bewerbungsfrist läuft am Montag, 25. September, aus.