Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Sehr schade für die Bildungslandschaft – sowohl für Meckenbeuren als auch für den Bodenseekreis“
Bleibt es beim Weggang des staatlichen Seminars, dann stehen im Sommer 2018 in drei Gebäuden in Kehlen Räume leer – im Dorfgemeinschaftshaus (DGH), in der Hügelstraße 25 und im Haus daneben, in der Niederlassung der Volksbank. Wie dies aufgenommen wurde und was es bedeuten kann, wollte die SZ von Bürgermeister Andreas Schmid wissen. Verlässt das Seminar Meckenbeuren, „dann finde ich das für unsere Bildungslandschaft sehr schade – sowohl für Meckenbeuren als auch für den Bodenseekreis“. Tiefer nachhaken will der Meckenbeurer Schultes nicht, betont aber, dass alle Beteiligten vor Ort großes Interesse hatten, das Schulseminar in der Gemeinde zu halten. Dazu gehörte etwa, dass bereits im vergangenen Jahr 40 000 Euro in den GemeindeUmsonst haushalt eingestellt wurden, um den Lärmschutz zu verbessern. Ausgegeben sind sie aufgrund der unklaren Lage jedoch noch nicht. Auch bei der Problemstellung des Parkens habe die Gemeinde versucht, an einer Lösung mitzuwirken. – „wir haben es so zu akzeptieren, auch wenn es sehr sehr schade ist“, sagt Schmid, der darum weiß, dass gerade auch für die Schulen am Ort die Nähe zum staatlichen Seminar ein enormer Vorteil war. Dem Blick zurück folgt sogleich jener nach vorne – auf die Chance, wenn es denn so kommt. Über die „Nachnutzungslogik“gelte es Schmid zufolge im Herbst nachzudenken – bislang gebe es dazu keine konsequente Überlegung. Der Bürgermeister sieht es als Aufgabe der Verwaltung an, sich mit den anderen Eigentümern in Verbindung zu setzen und Ideen zu entwickeln. Dabei kann er sich eine „Ensemblelösung“vorstellen, die DGH, Volksbank und das Gebäude mit Kegelsportanlage und Landgasthof Goißbock einbezieht – als städtebauliche Aufwertung In puncto Dorfgemeinschaftshaus sagt Andreas Schmid: „Die konzeptionellen Überlegungen für die Zukunft gehen weiterhin von einer Vereinsnutzung des DGH im vorhandenen Umfang aus. Weitere Nutzungen sind somit offen.“ Ebenfalls betroffen sind die Gebäude Hügelstraße 25 und 27. In ersterem dürfte das Seminar 60 bis 70 Prozent der Flächen angemietet gehabt haben, hinzu kommen Kegelsportanlage und Gastwirtschaft. Im Nachbarhaus hatte die Volksbank Tettnang erst auf den Jahreswechsel 2016/17 hin umorganisiert – im Erdgeschoss waren Geldausgabeautomat und Kontoauszugsdrucker verblieben.
Im Obergeschoss hatte das Seminar bislang Räume belegt, was sich denn auch ändern würde. Bisher aber sei noch keine Kündigung eingetroffen, sagt Thomas Stauber von der Volksbank Friedrichshafen-Tettnang. Er bekräftigt, dass die Bank das Gebäude verkaufen wolle – mit der Maßgabe, dass Automat und Drucker im Erdgeschoss erhalten bleiben. (rwe)