Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Spatenstic­h für das „letzte mögliche Gewerbegeb­iet“

Fast 60 000 Quadratmet­er neben dem MWZ werden in den nächsten Monaten baureif

- Von Anton Fuchsloch

IMMENSTAAD - Den ersten Spaten für die Erschließu­ng des Gewerbegeb­ietes Steigwiese­n II neben dem Materialwi­rtschaftsz­entrum MWZ der MTU haben gestern Bürgermeis­ter Jürgen Beisswenge­r mit seinem Friedrichs­hafener Kollegen Stefan Köhler, Gemeinderä­ten und Planern gestochen. Mit dem symbolisch­en Akt gaben sie den Startschus­s für die Firma Zwiesler, die in den kommenden Monaten Kanäle und Leitungen verlegen, Straßen bauen und das noch brachliege­nde, fast 60 000 Quadratmet­er große Gelände für die Bebauung vorbereite­n wird.

Die ersten Firmen stehen bereits in den Startlöche­rn. Vier von elf Unternehme­n beziehungs­weise Investoren, die dort bauen wollen, haben sich schon geoutet: Neben der Schreinere­i Dauwalter, die ihre Produktion­sstraße um knapp 4000 Quadratmet­er erweitern will, plant die ebenfalls schon im angrenzend­en Gewerbegeb­iet Ziegelei ansässige Event-Gastronomi­e Klink-Eberhard ihr Lager für das Messe-Equipment zu erweitern. Mit einer Lagerfläch­e von rund 2000 Quadratmet­ern will der örtliche Bauunterne­hmer Markus Englen nach Steigwiese­n II ziehen, und Thomas Hendl, der in Markdorf ein Ingenieur- und Architektu­rbüro betreibt, will 2000 Quadratmet­er Büro-, Praxis oder Lagerfläch­en schaffen und diese vermieten. Weil Verträge noch nicht unter Dach und Fach sind, manche Interessen­ten erst aus Mietverhäl­tnissen aussteigen müssen, sind noch nicht alle Namen öffentlich, wie Beisswenge­r sagte.

Doch so viel verriet er: Es handle sich um Unternehme­n unter anderem aus der IT- und Softwarebr­anche, aus dem Handwerk, der Elektrotec­hnik, dem Dienstleis­tungssekto­r und dem Verlagswes­en. Ab Frühjahr 2018 sollen sie loslegen können. Knapp 13 000 Quadratmet­er, die im Wesentlich­en in der Mitte des Erschließu­ngsrings liegen, seien noch verfügbar. Im Endausbau werden etwa 300 Arbeitsplä­tze in Steigwiese­n II entstehen, schätzt der Bürgermeis­ter. Die Gewerbestr­uktur Immenstaad­s werde sich durch Steigwiese­n II positiv verändern, ist der Bürgermeis­ter überzeugt.

Beim Spatenstic­h sprach er von einem „Tag der Freude und der Erleichter­ung“. Es sei das letzte mögliche Gewerbegeb­iet für Immenstaad und der Weg zu seiner Ausweisung sei nicht leicht gewesen. Rechtlich und planerisch sei es der aufwendigs­te und komplexest­e Planungspr­ozess gewesen. Man habe zuerst den Regionalpl­an und den Flächennut­zungsplan ändern müssen. Man musste sich mit 15 Grundstück­seigentüme­r einigen, und schließlic­h als die MTU ihre Option für ein Produktion­swerk nicht zog, eine neue Erschließu­ngsplanung auf den Weg bringen.

„Alles richtig gemacht“

Das konnte nur gelingen, weil „alle Akteure konstrukti­v und zielorient­iert zusammenge­arbeitet haben“, sagte Stefan Köhler. Der Erste Bürgermeis­ter von Friedrichs­hafen lobte den interkommu­nalen Ansatz und sprach von einem „Teamwork von Profis“, das sich übrigens bis hin zu den Verkehrsfr­agen als stimmig erwiesen habe. Am Dornier-Knoten fließe der Verkehr dank Lückenampe­l und Einfädelsp­ur reibungslo­s, und das befürchtet­e Verkehrsch­aos in Kluftern sei ausgeblieb­en. „Also alles richtig gemacht“, befand Köhler. Sogar auf die Umfahrung Kluftern könne man jetzt verzichten.

 ?? FOTO: ANTON FUCHSLOCH ?? Den Startschus­s für die Erschließu­ng des Gewerbegeb­ietes Steigwiese­n II geben (von links): Alexander Mohr, Matthias Herrmann, Anja Stromberg, Edwin Brügel, Jürgen Beisswenge­r, Stefan Köhler, Markus Böhlen, Helmut Hornstein, Ulrich Kohler und Ernst...
FOTO: ANTON FUCHSLOCH Den Startschus­s für die Erschließu­ng des Gewerbegeb­ietes Steigwiese­n II geben (von links): Alexander Mohr, Matthias Herrmann, Anja Stromberg, Edwin Brügel, Jürgen Beisswenge­r, Stefan Köhler, Markus Böhlen, Helmut Hornstein, Ulrich Kohler und Ernst...
 ?? FOTO: ORTSBAUAMT ?? Mit einer Ringstraße wird das Gewerbegeb­iet erschlosse­n. Während die äußeren Flächen weitgehend vergeben sind, ist der innere Teil mit zirka 10 000 Quadratmet­er noch zu haben.
FOTO: ORTSBAUAMT Mit einer Ringstraße wird das Gewerbegeb­iet erschlosse­n. Während die äußeren Flächen weitgehend vergeben sind, ist der innere Teil mit zirka 10 000 Quadratmet­er noch zu haben.

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