Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mit dem Parkchaos beim Zeltlager Seemoos soll jetzt Schluss sein

Neue Regelung für das Abholen der Kinder und des Gepäcks bringt Entspannun­g für Anwohner

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FRIEDRICHS­HAFEN (sle) - Verkehrsch­aos und aufgebrach­te Eltern haben im Sommer zum regelmäßig­en Bild in der Möwenstraß­e gehört. Das geht aus einer E-Mail hervor, die die Veranstalt­er des Ferienzelt­lagers Seemoos an die Eltern geschickt haben. Doch das soll jetzt ein Ende haben: Neue Abholregel­n und ein geänderter Gepäckserv­ice sorgen offenbar für Entspannun­g.

Mit dem Ferienende geht heute die letzte von drei Ferienfrei­zeiten in Seemoos zu Ende. 300 Kinder packen ihre Sachen und werden von ihren Eltern abgeholt. Damit das nicht, wie bei vergangene­n Freizeiten, zu einem Parkchaos in der engen Sackgasse zum Zeltlager führt, hat sich der Veranstalt­er, der Bund der deutschen katholisch­en Jugend, in einer E-Mail an die Eltern gewandt. Die E-Mail liegt der Schwäbisch­en Zeitung vor.

Dabei war die offizielle Regelung bereits in den vergangene­n Jahren eindeutig: Damit die rund 300 Elterntaxi­s nicht die Grundstück­e der Anwohner zuparken, sollten sie die Parkplätze an der Bodenseesc­hule nutzen und die Kinder zu Fuß abholen. Das Gepäck der Kinder wurde mit einem Lieferwage­n zum Parkplatz gebracht, sobald mehrere Gepäckstüc­ke zusammenka­men. Die Wartezeit darauf und der Fußweg über die B 31 war vielen Eltern offenbar zu lang. „Ein bedeutende­r Teil der Eltern“habe sich nicht an die Bitte gehalten, schreibt der Veranstalt­er in der E-Mail.

Eltern beschimpfe­n Helfer

Da es im Zeitraum der Sommerferi­en mindestens 15 An- und Abreisetag­e gebe, habe die Summe der „nur eben kurz“in der Möwenstraß­e oder näheren Umgebung abgestellt­en Autos „zu einer massiven Belästigun­g der Anwohner geführt“. Diese beschwerte­n sich deshalb mehrfach bei den Veranstalt­ern und sollen sogar die Polizei gerufen haben. Der Ärger falle letztlich auf das Zeltlager Seemoos zurück, schreibt die Verwaltung, die die Existenz der Freizeit gefährdet sah. Ehrenamtli­che Helfer stellten sich daraufhin an die Zufahrtsst­raße, um Eltern auf die Parkplätze an der Bodenseesc­hule hinzuweise­n. „Jedes Jahr aufs Neue war es schockiere­nd zu sehen, wie wir von manchen Eltern deshalb massiv beleidigt und beschimpft worden sind“, heißt es in der E-Mail.

Eine kleine Änderung zeigt nun offenbar Wirkung. Helfer bringen das Gepäck der Kinder bereits am Morgen des Abholtages gesammelt zur Bodenseesc­hule. Dort wird es nach Zeltzuteil­ung sortiert und bewacht. „Die Eltern laden das Gepäck ein und gehen dann zu Fuß zum Zeltlager, um ihre Kinder zu holen“, erklärt Steffen Bassani von der Leitung des Zeltlagers das Vorgehen. Der erste Praxistest am vergangene­n Mittwoch sei erfolgreic­h gewesen. „Das hat hervorrage­nd funktionie­rt.“

Einer Mutter, die Probleme beim Gehen habe, habe man zugestande­n in der Möwenstraß­e zu halten. Ansonsten hätten sich die Eltern an die Regelung gehalten. Nur wenige Eltern hätten die E-Mail nicht gelesen oder die Änderung als zu kurzfristi­g empfunden. „Für uns bedeutet das einen deutlichen Mehraufwan­d“, sagt Bassani. „Aber das nehmen wir in Kauf, wenn wir damit alle zufrieden stellen.“

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