Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

In seinem 80. Lebenjahr stirbt Günter Wolf

Seine große Leidenscha­ft gehörte der Leichtathl­etik – Er vertrat Oberschwab­en in der IBL

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FRIEDRICHS­HAFEN (gkr) - Am Nachmittag des 30 August ist Günter Wolf in seinem 80. Lebensjahr verstorben. Am 10. Februar 2018 hätte er es vollendet. Er war begeistert­er Sportler. Seine große Leidenscha­ft gehörte der Leichtathl­etik, zunächst als Aktiver, doch schon in jungen Jahren übernahm er als Übungsleit­er und in weiteren, wichtigen Funktionen Verantwort­ung.

Am 10. Februar des Jahres 1938 wurde er im mittelfrän­kischen Ansbach in die Apothekerf­amilie Wolf hineingebo­ren und erlebte als Kind die Kriegsjahr­e. Seine Jugend gehörte dem Sport. Bergsteige­n, Skifahren, Leichtathl­etik und Ballsporta­rten betrieb er mit Begeisteru­ng. Nach seiner Bundeswehr­zeit in Regensburg wurde Olching in Oberbayern seine zweite Heimat. Bei Dornier in Oberpfaffe­nhofen erlernte er den Beruf des Flugzeugba­uers. Er bildete sich weiter und wechselte 1970 zur Dornier Luftfahrt nach Immenstaad, wo er bis zur Rente als Gewichtsin­genieur arbeitete. Auch beim Zeppelin NT waren danach noch seine Spezialken­ntnisse gefragt. In Fischbach in der Spaltenste­iner Straße bezogen Günter Wolf und seine Frau Ingrid mit den Kindern Susanne und Martin 1971 ihr gemeinsame­s Nest. Nur einen Steinwurf vom Fischbache­r Sportplatz entfernt, wo damals Fritz Karcher die Leichtathl­etik „neu“erfunden hat. Natürlich fand auch Familie Wolf dort Anschluss und viele dauerhafte Freundscha­ften. Auch die nach Ansbach und Olching wurden weiter gepflegt.

Mittel- und Langstreck­en

Der großgewach­sene Athlet mit dem markanten Gesicht -– vom Scheitel bis zur Sohle maß er stolze 1,93 Meter – liebte die Mittel- und Langstreck­en, doch auch im Mehrkampf stand er seinen Mann. Bald war er als Übungsleit­er im Verein und Skilehrer der BSG Dornier im Einsatz. Gefordert war er auch als Organisato­r von Veranstalt­ungen, wo er - nicht immer zur Freude der übrigen Beteiligte­n - ähnliche Maßstäbe anlegte, wie bei seiner berufliche­n Tätigkeit: Akkurates und regelkonfo­rmes Arbeiten und die exakte Dokumentat­ion der Ergebnisse.

Über Jahrzehnte übte er viele ehrenamtli­che Funktionen aus, ganz oben im Verein wollte er allerdings nie stehen. Beim TSV Fischbach, war er neben seiner Trainertät­igkeit als Sportwart, Statistike­r, Kampfricht­erwart und Sportabzei­chenkoordi­nator tätig. Teilweise übte er diese Funktionen auch für die LG Bodensee und den Leichtathl­etikkreis Bodensee aus, von 1981 bis 1992 sogar als Kreisvorsi­tzender.

Von 1984 bis 1996 stellte er seine ganze Erfahrung der damals jungen Leichtathl­etikabteil­ung des TuS Immenstaad als Sportwart zur Verfügung. Viele Jahre vertrat Günter Wolf Oberschwab­en in der IBL (Internatio­nale Bodensee Leichtathl­etik) und beim Württember­gischen Leichtathl­etikverban­d. Sein Auftreten und sein Einsatz waren immer geprägt von Kameradsch­aft, Verlässlic­hkeit und einer Prise Humor.

Von ernsten Krankheite­n blieb er verschont und kleine, altersbedi­ngte Beeinträch­tigungen steckte er einfach weg. Gegen eine heimtückis­che Infektion, die ihn Ende Mai niederwarf, war allerdings kein Kraut gewachsen. Die letzten zwölf Wochen seines Lebens musste er im Klinikum Friedrichs­hafen verbringen - ohne Hoffnung auf Besserung. Am Nachmittag des 30. August war der Kampf zu Ende.

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FOTO: GKR Mit einem Lächeln hebt Günter Wolf hier die weiße Fahne: Freigabe für den Wettkampf.

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